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Folgen der Corona-Krise Sportprofessor Froböse: "Wird Gewinner und Verlierer geben"

31.03.2020, 09:11
Marius Becker
Marius Becker dpa

Berlin (dpa) - Durch die Verschiebung der Olympischen Sommerspiele auf 2021 wegen der Corona-Krise wird es im Sport "Gewinner und Verlierer geben". Das erklärte Professor Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule Köln im ARD-"Morgenmagazin".

Er sehe dabei große Unterschiede zwischen den Ausdauer- und den Schnelligkeitssportarten. "Die Ausdauer, die reduziert sich deutlich weniger", erklärte er. In den Schnellkraft/Schnelligkeitssportarten käme es auf Winzigkeiten an, "und wenn Sportler dann ein Jahr älter sind, haben wir schon ein Problem", prognostizierte Froböse.

Nach einem Jahr wieder auf das schon einmal erreichte Niveau zu kommen, sei nicht leicht. "Gerade Athleten in technische Sportarten, in denen täglich an Details gefeilt werden muss, haben aktuell riesige Probleme, weil die Sportstätten geschlossen sind", sagte Froböse. So kleine Bewegungen im Gehirn würden verblassen, wenn sie nicht tagtäglich geübt würden. Dazu komme bei so langen Pausen das Motivationsproblem. So haben vor allem jene Athleten aus technischen Sportarten Sorgen, die Verbindung zu ihrer Sportart zu halten.

Als Beispiel nannte er die Stabhochspringer - sie denken über ihre Sportart nach, sie schauen sich im Video einige Sequenzen an, sagte Froböse. Er würde sich wünschen, dass die Athleten vor allem mentales Training betreiben und im Kopf den Wettkampf simulieren. Doch "die Geschwindigkeit und der Wettkampfcharakter, die fehlen natürlich."

Froböse war früher selbst Spitzensportler, 1981 war er deutscher Vizemeister über 100 Meter. An der Deutschen Sporthochschule leitete er das "Zentrum für Gesundheit durch Sport und Bewegung".

Ingo Froböse bei MoMa