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USADA-Chef Tygart: Bei Beweisen nur Ausschluss möglich

13.07.2016, 11:08

New York (dpa) - USADA-Chef Travis Tygart erwartet ein Doping-Beben: Sollten sich die bisherigen Beweise gegen die russische Regierung nur als Spitze des Eisbergs erweisen - dann dürften Sportler aus dem Riesenreich nicht bei Olympia starten. Mit Spannung wird der WADA-Report erwartet.

Für den Chef der US-Anti-Doping-Agentur wäre der Ausschluss Russlands von den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro die einzige logische Folge, sollte die Beweislage im neuen WADA-Report ebenso erdrückend sein wie vor der Komplett-Suspendierung der russischen Leichtathleten.

Sollte sich das alles bewahrheiten und es hat eine absichtliche Subversion des Systems durch die russische Regierung gegeben, sagte Tygart der Nachrichtenagentur AP, dann kann die einzige Konsequenz nur sein, dass sie nicht unter ihrer Landesflagge an diesen Olympischen Spielen teilnehmen können.

Am 18. Juli will der Chefermittler der Welt-Anti-Doping- Agentur WADA, Richard McLaren, seinen Untersuchungsbericht zu den Vorwürfen um manipulierte Dopingproben russischer Sportler bei den Winterspielen 2014 in Sotschi vorlegen. Der kanadische Jurist war von der WADA mit der Untersuchung beauftragt worden.

Grigori Rodschenkow, der ehemalige Chef des russischen Doping-Kontrolllabors hatte behauptet, dass er 2014 in Sotschi positive Dopingproben russischer Athleten zusammen mit der Anti-Doping-Agentur Rusada sowie dem Geheimdienst auf Anordnung vom Staat vertuscht habe. 15 der russischen Medaillengewinner in Sotschi seien gedopt gewesen. Russland hatte die Vorwürfe zurückgewiesen.

Würden die bisherigen Ermittlungsergebnisse durch den Gesamtbericht von McLaren bestätigt und erwiesen sie sich als Spitze des Eisbergs, würde dies nach Überzeugung von Tygart ein beispielloses Niveau der Kriminalität bedeuten.

IOC-Präsident Thomas Bach erwartet vom WADA-Bericht keine unmittelbaren Auswirkungen auf Olympia in Rio, da sich der Untersuchungsauftrag auf die Winterspiele in Sotschi bezogen habe. Sollte es aber einen institutionellen Eingriff Russlands gegeben haben, werde auch das Internationale Olympische Komitee umgehend reagieren.