Stadion Neue Welt Architektin steigt aus Umweltprojekt aus
Ein Kompetenzzentrum für ökologische Konzepte soll im alten Stadion Neue Welt in Magdeburg entstehen. Die beteiligte Architektin wirft hin.
Magdeburg l „Es gibt keine tatsächlichen unternehmerischen Gemeinsamkeiten mehr.“ Damit begründet die Landschaftsarchitektin und Gründerin des „Hauses Natursinn“ ihren Rückzug vom Stadion Neue Welt in Magdeburg. Sie war eine der Projektpartnerinnen, die auf dem Gelände ein Kompetenzzentrum für ökologische Konzepte miterrichten wollte. Doch die unternehmerischen Ziele würden sich zu stark unterscheiden, argumentiert Kriewald, die sich auf ihren Beruf als Landschaftsarchitektin konzentrieren möchte. Für die Zukunft des Hauses Natursinn gebe es Überlegungen, spruchreif seien diese aber noch nicht.
Ines Syllwasschy von der BTEC-Beratungsgesellschaft wollte den Ausstieg von Annett Kriewald nicht kommentieren. Zum Stand der Entwicklungen auf dem Gelände der einstigen Europa-Wettkampfbahn informiert sie auf Nachfrage, dass die Firma weiterhin auf eine Baugenehmigung wartet. Eine Teilbaugenehmigung sei Anfang des Jahres erteilt worden. „Die Genehmigung haben wir so gut wie möglich genutzt, für kleinere Vorbereitungsarbeiten“, berichtet Syllwasschy, „insbesondere haben wir den erforderlichen Krötenschutzzaun gesetzt und unterhalten und eine größere Anzahl an Buchen gepflanzt.“ Die Buchen jetzt durch den trockenen Sommer zu bringen, sei „mächtig aufwendig“.
Zuvor waren auf dem Gelände als bauvorbereitende Maßnahme Bäume gefällt worden. Das Holz soll auf dem Gelände verbaut werden.
Die Hoffnung bleibt, dass es noch im Herbst die Baugenehmigung geben werde und damit auch die Arbeiten für das Kompetenzzentrum beginnen können. „Mit unseren Partnern wollen wir gemeinsam ein Schulungs- und Innovationsobjekt von überregionaler Ausstrahlung schaffen, welches sich thematisch mit der Wechselwirkung von Mensch und Natur innerhalb der modernen Gesellschaft auseinandersetzt“, ist auf der Internetseite www.stadion-neue-welt.de zu erfahren. Ein besonders wichtiger Punkt sei dabei die Wirkung und der Umgang mit Bäumen, Boden und Bauen innerhalb der urbanen Bereiche.
Die Verhandlungen um das Stadion Neue Welt begannen im Jahr 2015. Im Mai 2016 kaufte die BTEC-Beratungsgesellschaft das Grundstück „Stadion Neue Welt“. Das 111. 946 Quadratmeter große Areal wird zum Preis von 105.000 Euro verkauft und sollte mit einer Golf- und Abenteueranlage wieder als Freizeitort genutzt werden können. Belange des Naturschutzes machten die ursprünglichen Pläne aber zunichte. Ein Freizeitpark kann nicht errichtet werden, wird 2018 bekannt. Neuer Plan ist ein Naturkompetenzzentrum. Im August 2018 wurde der Bauantrag eingereicht. Ende Januar 2020 gab es eine Teilbaugenehmigung.
