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Vodafone macht Rückzieher bei Netzdrosselung

Nach der Ankündigung folgt der Rückzug. Vodafone will Filesharer in seinem Kabelnetz nun doch nicht auf die Kriechspur schicken. Bei der groß angekündigten Drosselung habe es sich nur um ein Pilotprojekt gehandelt - es soll bis auf weiteres nicht umgesetzt werden.

07.12.2015, 09:56

Düsseldorf (dpa/tmn) - Rolle rückwärts bei Vodafone Kabel. Der Internetanbieter will allzu eifrige Filesharer nun doch nicht ausbremsen.

Den Plan, den Zugang zu Filesharingdiensten wie BitTorrent nach Erreichen eines Datenvolumens von 10 Gigabyte (GB) am Tag auf nur noch 100 Kilobit pro Sekunde (Kbit/S) zu drosseln, wolle man nicht weiter verfolgen, teilte das Unternehmen mit.

Die Begründung klingt nach der Ankündigung der Drosselpläne vom vergangenen Dienstag etwas merkwürdig: Bei der Filesharing-Beschränkung im Kabelnetz handelte sich um ein Pilotprojekt. Je nach Ergebnis war geplant, dieses im Kabelgebiet weiter auszurollen oder nicht, heißt es in einer Stellungnahme. Die Ergebnisse des Tests haben nun dazu geführt, die Drosselung doch nicht vorzunehmen und auch bestehende Beschränkungen aufzuhaben.

Konkret heißt das: Auch künftig werden Vodafone-Kabelkunden mehr als 10 GB täglich über Filesharingdienste herunterladen können, und auch die schon länger in der Praxis geltende Drosselgrenze von 60 GB am Tag besteht nicht mehr. Ausgenommen sind davon allerdings Internettarife, die ohnehin nur ein begrenztes monatliches Datenvolumen bereitstellen. Sie werden nach Erreichen der Begrenzung automatisch gedrosselt.

Vodafone Kabel hatte die Drosselung für Filesharer ursprünglich damit begründet, dass so Netzengpässe für andere Nutzer vermieden werden sollen. Etwas unklar blieb dabei, wie sich die Netzbremse technisch durchsetzen lassen sollte. Normale Internetangebote wie soziale Netzwerke, Film- und Musikstreaming oder Speicherdienste wie Dropbox und Co. sollten nicht unter die gebremsten Angebote fallen. Gegenüber Spiegel Online erklärte Vodafone, dass etwa Computerspiele, die P2P-Clients für den Datenaustausch nutzen, per Positivliste ausgeschlossen würden.

Bericht von Spiegel Online