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Telefonforum Den Förderantrag früh genug stellen

Beim Volksstimme-Telefonforum ging es um energetische Haussanierung.

10.10.2017, 23:01

Magdeburg (vs) l Beim Volksstimme-Telefonforum ging es um die energetische Sanierung von Häusern. Experten der Bausparkassen, der Städtischen Werke Magdeburg und der Verbraucherzentrale beantworte- ten die Fragen der Leser.

Unser Haus, ein Altbau, ist mit Polystyrol gedämmt. Ich habe gehört, dass der Dämmstoff nur 20 Jahre haltbar ist.
Polystyrol ist mindestens 30 Jahre haltbar, wenn es fachgerecht verarbeitet ist und richtig verankert wurde.

Wir haben in unserem Haus den Heizkessel durch Brennwerttechnik mit Warmwasserheizung ersetzt. Welche Fördermöglichkeiten gibt es jetzt noch?
Leider können Sie jetzt keine Förderung mehr beantragen. Der entsprechende Antrag muss vor der Sanierungsmaßnahme eingereicht werden.

Wir bauen in einer Woche eine neue Heizung ein. Welche Fördermittel können wir beantragen?
Sie können über die KfW-Bank einen Förderantrag für eine Bauteilsanierung stellen. Ganz wichtig: Das muss passieren, bevor der Handwerker kommt. Es ist notwendig, dass Sie sich für die Beantragung einen Energieberater nehmen. Dieser stellt einen Antrag auf einen zinsgünstigen Kredit oder einen Zuschuss von zehn Prozent. Es gibt bei der KfW für den Energieberater einen Zuschuss von mindestens 300 Euro bis maximal 4000 Euro. Einen Energieberater in Ihrer Nähe finden Sie unter www.energie-effizienz-experte.de. Dort geben Sie Ihre Postleitzahl ein und sehen alle Energieberater in Ihrer Nähe.

Sollten wir, wenn wir übers Wochenende verreisen, die Heizung abstellen?
Nein, bei so einer kurzen Zeitspanne lohnt sich das nicht. Das Wiederaufheizen danach ist zu aufwendig. Ab etwa vier Tagen lohnt sich das Abstellen.

Wir möchten auf erneuerbare Energien setzen. Wäre eine Wärmepumpe für uns geeignet und was kostet das?
Besonders gut geeignet sind Wärmepumpen für Gebäude mit einem Heizleistungsbedarf unter zehn Kilowatt. Diesen Bedarf haben beispielsweise Neubauten, die nach den Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV) entstehen. Eine Luftwärmepumpe kostet etwa 12.000 Euro, eine Erdwärmepumpe bis zu 25.000 Euro.

Ich möchte meine Gebäude von Grund auf sanieren und weg von der alten Nachtstromspeicherheizung. Welche Alternativen gibt es?
Netzgebunden bietet sich zum Beispiel Fernwärme an. Liegt Gas in der Straße, würde sich auch ein Brennwertgerät anbieten. Möchten Sie sich lieber netzunabhängig versorgen, eignet sich auch die regenerative Alternative eines Holz-Pelletkessels, Stückholzkessels oder eine Hackschnitzelanlage. Eine weitere fossile Variante der netzunabhängigen Versorgung ist auch die Ölbrennwertanlage oder eine Flüssiggasbrennwertanlage. Unter bestimmten Voraussetzungen eignet sich auch eine Wärmepumpe. Auch besteht die Kombinationsmöglichkeit mit einer solarthermischen Anlage, einem Blockheizkraftwerk (BHKW) oder einer Photovoltaik-Anlage.

Welche Vorteile bringt ein digitaler Stromzähler?
Mit einem digitalen Stromzähler können Sie online via Computer Ihren Stromverbrauch beobachten. Er hilft nicht nur, die Kosten zu kontrollieren, sie können damit auch Stromfresser in den eigenen vier Wänden ermitteln und gute Tipps zum Stromsparen abrufen.

Zählen Leitungen auch zur Haustechnik und müssen gegebenenfalls erneuert werden?
Auch Elektro-, Gas- und Wasserleitungen gehören zur Haustechnik. Nach den „Technischen Regeln für Gasinstallation“ wird alle zwölf Jahre eine Dichtigkeitsprüfung der Gasleitung empfohlen. Wasserleitungen aus Blei dürfen lauf Trinkwasserverodnung nicht mehr benutzt und müssen ausgetauscht werden. Zudem lauern bei älteren Rohren Keime und Ablagerungen. Für ältere Stromleitungen gilt Ähnliches: Sie sind nicht auf den heutigen Energiebedarf ausgelegt. Es fehlt oft an Steckdosen und vor allem aber an Schutzschaltern. Verdeckte Leitungsschäden unter dem Putz sind bei Altbauten zudem keine Seltenheit und gehören überprüft und die Leitungen gegebenenfalls erneuert.

Ist eine Modernisierung der Heizung auch im Winter möglich?
Man kann den Heizungswechsel auch während der Heizperiode durchführen, ohne dass Sie frieren müssen. Auch die Warmwasserversorgung wird nur für kurze Zeit unterbrochen.

Gibt es auch staatliche Förderung für das Smart Home?
Ein interaktives Haus wird von der KfW, zum Beispiel im Rahmen des Einbruchschutzes, sowie als Assistenzsystem beim altersgerechten Umbau gefördert. Inwieweit „KfW-Fördertöpfe“ gekoppelt werden können, sagt Ihnen der Berater Ihrer Hausbank oder Bausparkasse, über die auch die Anträge gestellt werden. Auskünfte zu einem Darlehen erhalten Sie ebenfalls dort, denn alleine der Einbruchschutz kostet durchaus sein Geld.

Was gehört zu einem Smart Home?
Ein Smart Home ist noch nicht durch WLAN allein erreicht, sondern erst durch die Vernetzung von zum Beispiel Haushalts- und Sicherheitstechnik mittels Server. Am Ende steht meist die Fernbedienung per Handy oder Tablet durch eine entsprechende App, womit Sie Hausabläufe von zum Beispiel unterwegs steuern und kontrollieren können.

Ist ein Smart Home teuer?
Die Einzelkomponenten für das Hausnetz, wie Sensoren oder Server, sind realtiv preiswert. Eine zertifizierte Alarmanlage hat dagegen ihren Preis. Zudem benötigen Sie intelligente Endgeräte, die sich in das Hausnetz einbinden lassen. Von der KfW stehen aber in diesem Jahr immer noch Zuschüsse bereit.