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Australian Open Tennis-Ass Zverev über seine Krise: "Es liegt alles an mir"

17.01.2020, 11:59

Melbourne (dpa) - Tennisprofi Alexander Zverev sieht keine Notwendigkeit für einen neuen Trainer neben seinem Vater Alexander Zverev senior.

"Ich habe den Eindruck, dass ich mein Tennis selbst auf dem Platz finden muss", sagte der Weltranglisten-Siebte vor dem Auftakt der Australian Open in Melbourne. Sein schwacher Saisonstart habe nichts mit seinem Team zu tun. "Es ist nicht deren Schuld, dass ich schlecht gespielt habe. Sie machen ihren Job besser, als sie es machen müssen. Es liegt alles an mir."

Nachdem die deutsche Nummer eins beim ATP Cup in Brisbane alle drei Einzel verloren hatte, hatte Boris Becker dem 22-Jährigen zu personellen Konsequenzen geraten. Zverev selbst begründete seine Formkrise auch mit gesundheitlichen Problemen. "Ich war auch krank, ich war erkältet, ich habe Husten gehabt", sagte er. Probleme mit den Augen seien nach einem Besuch beim Augenarzt besser geworden. Der Hamburger hatte sich im Dezember in New York einer Augenoperation unterzogen.

Der Disput mit seinem Vater beim ATP Cup war für Zverev nichts Außergewöhnliches. "Wir haben uns gegenseitig angeschrien. Das war nichts Schlimmes", beschwichtigte der 22-Jährige und erklärte: "Wir haben manchmal Sachen, wo wir uns nicht einig sind, wo wir verschiedene Meinungen haben. Wir sind beide emotional. Solche Dinge passieren. Die sind nach fünf Minuten vergessen."

In Brisbane hatte Zverev Anfang des Jahres im Gruppenspiel gegen Griechenland eine erschreckend schwache Leistung bei der Niederlage gegen Stefanos Tsitsipas gezeigt und sich dabei phasenweise sogar lautstark mit seinem Vater angelegt. "Viele haben mir geschrieben, dass mein Vater geweint hat", sagte Zverev und stellte nun klar: "Er hat eine Augeninfektion gehabt."

Die Spiele des Hauptfeldes der Australian Open beginnen an diesem Montag. Zverev bekommt es in der ersten Runde des Grand-Slam-Turniers am Dienstag mit dem Italiener Marco Cecchinato zu tun.

Der deutsche Herrentennis-Chef Boris Becker zählt Zverev trotz dessen schwachen Saisonstarts weiter zu den besten Spielern der Welt. Vor den Australian Open sieht der auch als Experte beim TV-Sender Eurosport beschäftigte Becker aber Novak Djokovic vor Rafael Nadal als die derzeit stärksten Profis. Zverev habe das Tennisspielen nicht über Nacht verlernt, sagte Becker über den Weltranglisten-Siebten.

Auch die Pause zwischen dem ATP Cup, wo der 22-Jährige alle drei Einzel verloren hatte, und dem ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres in Melbourne sei lang genug gewesen. "Dass die Erwartungshaltung dieses Mal, auch von Seiten einiger Experten, nicht so hoch ist, kann ihm helfen", erklärte Becker am Freitag.

Der dreimalige Wimbledonsieger verwies darauf, dass Zverev im vergangenen Jahr vor den French Open und den US Open ebenfalls nicht allzu gut gespielt habe, sich dann aber in die beiden Grand-Slam-Turniere "reinbeißen konnte. Etwas Ähnliches erwarte ich von ihm auch jetzt wieder in Melbourne".

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