Gäste-Ansturm im neuen Jahr

Halberstadt l Vielversprechend startete der Tiergarten Halberstadt in das Jahr 2017. Jung und Alt strömten gestern bei bestem Ausflugswetter in die Naherholungseinrichtung im Landschaftspark Spiegelsberge. Fast 100 Gäste wollten dabei sein, wenn ab 11 Uhr Zooin­spektor Michael Bussenius und die Volksstimme Halberstadt zum traditionellen Neujahrsrundgang bitten. In diesem Jahr unter dem Motto „Blick auf den Frühstücks­teller“.

Nicht nur für die interessierten Gäste war es ein besonderer Rundgang, weil sie den Tieren in den Futternapf schauen durften. Esel, Ziegen, Alpakas, Schafe, Kamele und Co. bescherte der Neujahrsrundgang nämlich ein willkommenes zweites Frühstück. Michael Bussenius würzte es mit Informationen für die großen und kleinen Besucher. Und den Tieren schien die Tour ebenfalls zu gefallen.

Die muntere Schar der wuseligen Erdmännchen zum Beispiel, bei denen von Scheu vor der großen Besucherschar keine Spur zu sehen war. Kein Wunder bei den Leckereien, die ihnen zwei Mädchen servieren durften. Weintrauben, Paprika, Äpfel und eine Schale Lebendfutter – Mehlwürmer, wie ein Gast treffend feststellte. „Die Mahlzeiten der Erdmännchen bestehen zu 30 Prozent aus pflanzlicher und zu 70 Prozent aus tierischer Kost“, berichtete Michael Bussenius.

Brot, Brötchen und ­Mohrrüben standen bei den drei Kamelen auf der Extra-Karte. Die 2,40 Meter großen Riesen erhalten 25 Kilo Futter pro Tag zu den insgesamt drei Mahlzeiten, natürlich mit Heu, so der Zooinspektor. Er erzählte von der Überlebensstrategie der Kamele bei Wasserknappheit. Sie können zwei Wochen ohne kostbares Nass überleben. „Dann tanken sie jedoch innerhalb von nur einer Stunde 200 Liter Wasser“, erklärte Michael Bussenius.

Zum Start in das neue Jahr durfte natürlich ein Abstecher zum Maskottchen des Tiergartens nicht fehlen – Schweinchen Marzipan. Viele Gäste nutzten die Gelegenheit, sich mit dem Streicheln des zufrieden am Futtertrog grunzenden Schweinchens die sprichwörtliche Portion Glück für 2017 zu sichern.

Mit lautem Krächzen begrüßten die Papageien die Tiergartenbesucher. Die intelligenten Vögel hatten zwar keinen großen Appetit auf eine Extra-Portion Futter. Dafür genossen die unterhaltsamen Vögel sichtlich den engen Kontakt zu den Gästen. Gelbhauben-Kakadu Apollo schmuste mit einer Frau, Ara-Dame Laura fühlte sich auf den Köpfen einiger Besucher sehr wohl. Michael Bussenius informierte, dass nicht so schöne Wochen hinter den Papageien liegen würden. Wegen der Vogelgrippe waren Auftritte der munteren Truppe verboten worden. „Hier im Tiergarten dürfen sie aber ins Gehege“, so der Zooinspektor.

Zum Abschluss der fast eineinhalbstündigen Tour durften alle, die es wollten, die Berber-Affen füttern und begaben sich dazu in das Gehege.

Das Futter für die Tiergarten-Bewohner wird jeden Tag frisch und abwechslungsreich zubereitet, berichtete Michael Bussenius. Seit über 20 Jahren stellen dafür Supermärkte aus der Region Futterspenden zur Verfügung. Dabei handelt es sich um Obst und Gemüse, das nicht mehr in den Verkauf kommt, aber für die Tiere noch gut ist. „Dank dieser Hilfe haben wir schon mehrere Hunderttausend Euro eingespart.“

Foto-Impressionen auf Seite 9