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ADAC-Test hat ergeben Abbiegeassistenten halten künftigen EU-Vorgaben nicht stand

Jährlich sterben 28 Radfahrer, weil sie in den toten Winkeln von Lastwagenfahrern geraten. Die EU verlangt daher ab 2022 verlässliche Abbiegeassistenten für Lastwagen. Halten heutige Geräte die Vorgaben ein? Der ADAC hat es überprüft.

25.04.2019, 09:46
Der ADAC hat führende Abbiegeassistenten für Lastwagen getestet. Demnach erfüllen sie die künftigen Anforderungen der EU nicht. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert
Der ADAC hat führende Abbiegeassistenten für Lastwagen getestet. Demnach erfüllen sie die künftigen Anforderungen der EU nicht. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert ZB

München (dpa) - Die derzeit verfügbaren Abbiegeassistenten für Lastwagen erfüllen aus Sicht des ADAC nicht die voraussichtlich ab 2022 geltenden EU-Anforderungen. Die Systeme hätten vor allem dann Probleme, wenn Radfahrer hinter parkenden Autos oder anderen Hindernissen anrollten, teilte der Club mit.

Der ADAC hatte demnach vier führende Assistenten sowohl auf einem Testgelände als auch bei Fahrten im normalen Straßenverkehr untersucht. "Jeder der Assistenten konnte im Test zwar die Vorschriften des Bundesverkehrsministeriums erfüllen", hieß es. Den deutlich anspruchsvolleren Anforderungen auf internationaler Ebene, die voraussichtlich ab 2022 gelten, habe aber kein Testkandidat standgehalten.

Der ADAC forderte den Bund daher dazu auf, sein Förderprogramm für solche Systeme aufzustocken, das dieser im laufenden Jahr mit fünf Millionen Euro aufgelegt hatte. Die Hersteller wiederum sollten rasch technisch nachbessern.

Dem ADAC zufolge sterben im Schnitt jährlich 28 Radfahrer, weil sie von Lastwagenfahrern im toten Winkeln übersehen werden. Sensoren könnten für einen besseren Überblick sorgen, verpflichtend sind sie derzeit aber nicht. Die EU-Kommission will eine solche Pflicht ab 2022 für solche und weitere High-Tech-Fahrhilfen in Autos einführen. Dazu gehören auch Kontrollsysteme, die bei übermäßigem Alkoholkonsum den Start des Autos blockieren. Ende März einigten sich darauf die Unterhändler des EU-Parlaments und der Mitgliedstaaten in Brüssel.