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Saltimbocca und Gin-Aprikosen Exotische Ideen für die sommerliche Grillparty

Bratwurst und Bauchfleisch landen in Deutschland am häufigsten auf dem Grill. Dabei könnte es auch mal Jakobsmuschel auf Tortilla sein. Oder Lachs auf Whiskey-Holz. Oder sogar der Nachtisch.

Von Julia Uehren, dpa 02.07.2019, 23:01
Sarah Schocke und Alexander Döllehaben in ihrem Buch viele leckere Ideen fürs Grillen zusammengetragen. Foto: Alexander Walter/Südwest Verlag/dpa-tmn
Sarah Schocke und Alexander Döllehaben in ihrem Buch viele leckere Ideen fürs Grillen zusammengetragen. Foto: Alexander Walter/Südwest Verlag/dpa-tmn Südwest Verlag

Fulda/Bochum (dpa/tmn) - Grillen gehört zu den liebsten Hobbys der Deutschen. "Es ist gesellig, man ist draußen in der Natur, man nimmt sich viel Zeit für die Zubereitung und für das Essen an sich", erklärt Volker Elm, Präsident der German Barbecue Association, die anhaltende Faszination. Rund 2,8 Millionen Grillfreunde gebe es in Deutschland.

Bauchfleisch und Nackensteaks sind dabei noch immer die Nummer Eins in der Outdoor-Küche. "Sie werden massenweise hergestellt, sind günstig und schnell zubereitet", sagt Elm. Wer mag, kann aber auch noch viel ungewöhnlichere Dinge grillen. Und das muss längst nicht immer Fleisch sein - und auch nicht die Hauptspeise.

Warum nicht mal ein Dessert?

"Immer noch ein besonderes Highlight ist es, ein Dessert auf dem Grill zuzubereiten", schwärmt Elm. "Arme Ritter Deluxe zum Beispiel. Dafür wird eine Scheibe Toastbrot dünn ausgerollt, mit Nutella und Schmand bestrichen und mit frischem Obst belegt, zusammengerollt, in eine Ei-Sahne-Masse getränkt und dann gegrillt."

Das Interesse an solchen Ideen wächst, sagt Tobias Dannappel. Der Geschäftsführer der Agentur Grillkonzept freut sich über wachsende Kundenzahlen bei seinen Kursen. "Das Grillen hat sich in den vergangenen Jahren zu einer neuen Art der Kochkunst entwickelt. Wir investieren mehr Zeit und mehr Geld, es gibt neue Geräte und neue Techniken", sagt er. Im Kommen seien zum Beispiel süße Flammkuchen und Meeresfrüchte.

Was in seinen Kursen immer wieder für ein "Wow" sorge und einfach umzusetzen sei? Flammlachs! Dafür werden Brettchen aus Zedernholz in Salzwasser eingeweicht, gerne auch mal aromatisiert mit einem Schuss Whiskey. Dann landen die Bretter auf dem heißen Rost bis sich Rauch entwickelt. Auf das umgedrehte Holz kommt dann ein frisches Stück Lachsfilet mit einer Prise braunem Zucker. Mit geschlossenem Deckel wird der Lachs bei etwa 180 Grad so lange gegart bis das Eiweiß austritt und der Fisch außen knusprig wird.

Jakobsmuschel als Appetizer

Richtig exotisch geht es bei Thorsten Brandenburg zu. Er betreibt das Online-Magazin "BBQPit". "Das Exotischste, das ich je gegrillt habe, war Alligator. Das war bei den World Food Championships in Florida. Wir haben aus dem Krokodilfleisch einen Wrap gemacht", erzählt der Grill-Weltmeister von 2017. Das schmecke übrigens fast wie Hühnchen, nur etwas bissfester. Sein Tipp für einen besonderen Appetizer? Gegrillte Jakobsmuschel mit Avocadocreme, serviert auf einem Tortilla-Chip.

Und wenn es dann doch mal ein Würstchen sein soll? Dafür haben Sarah Schocke und Alexander Dölle in ihrem Buch "Grillen für Foodies & Friends" die ungewöhnliche Weißwurst-Saltimbocca entwickelt. Dafür schneidet man die Wurst mit drei Schnitten schräg ein, legt jeweils ein Salbeiblatt in den Schnitt und umwickelt die Wurst mit Parmaschinken.

Weitere Favoriten der beiden Autoren sind Chickenwings in Limetten-Koriander-Marinade, Steak mit flambierten Gin-Aprikosen oder ein Apfelauflauf mit Baguette und Kirschen - ein Rezept zur Verwertung von übriggebliebenem Baguette. "Kirschen im Glas und Äpfel sind fast immer da", sagt Schocke. "Man braucht also nur wenige Zutaten und hat einen leckeren Nachtisch."