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Melaminharz als Bindemittel Mehrwegbecher aus Bambus können Schadstoffe ausdünsten

Wer etwas für die Umwelt tun möchte, verwendet für den Kaffee unterwegs Mehrwegbecher. Doch aufgepasst: Produkte aus Bambus können einen Kunststoff enthalten, der sich negativ auf die Gesundheit auswirkt.

21.05.2019, 13:02

Rostock (dpa/tmn) - Nicht jeder Mehrwegbecher ist eine gute Alternative zum Einmal-Kaffeebecher to go. Gerade Produkte aus Bambus gelten als gesundheitlich bedenklich. Denn das Geschirr besteht, anders als oft behauptet wird, nicht vollständig aus Bambus.

Meist werde der Kunststoff Melaminharz als Bindemittel zugefügt, erklärt die Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern. Werden dann heiße Getränke in den Becher gefüllt, können seine Bestandteile Melamin und Formaldehyd auf die Flüssigkeit übergehen. Nötig sind dafür Temperaturen von mehr als 70 Grad.

In größeren Mengen und langfristig aufgenommen, seien diese Stoffe gesundheitsschädlich, betonen die Verbraucherschützer. Dies passiert auch dann, wenn kalte Getränke im Bambusbecher in der Mikrowelle wieder aufgewärmt oder erst im Becher aufgebrüht werden. Bessere Alternativen seien Mehrwegbecher aus Edelstahl, Porzellan und auch Polypropylen (PP).

Steht nicht implizit auf dem Becher oder auf seiner Verpackung, aus welchem Material er besteht, kann man sich am Recyclingcodeorientieren. Es ist ein dreieckiges Pfeil-Piktogramm mit einer Zahl in der Mitte - 05 steht für Polypropylen und 07 für sonstige Stoffe, was Melamin einschließen kann.

Darüber hinaus gibt es einige Kennzeichen auf dem Becher oder der Verpackung, die zeigen, wofür der Mehrwegbecher taugt: Ob er überhaupt für den Kontakt mit Lebensmitteln sowie für Mikrowellen geeignet oder spülmaschinenfest ist.

Umweltfreundliche Mehrwegbecher werden immer häufiger angeboten. Dennoch ist der Verbrauch von Einweg-Becher noch sehr hoch, wie eine Studie des Umweltbundesamts zeigt: Im Jahr 2016 wurden demnach in Deutschland 2,8 Milliarden Einweg-Becher ausgegeben - dazu gehören nicht nur die klassischen Becher für Kaffee "to go", sondern auch solche aus Getränkeautomaten. Sechs von zehn waren Pappbecher mit Kunststoffbeschichtung, die anderen bestanden nur aus Kunststoff. Dazu kamen der Studie des Umweltbundesamts zufolge etwa 1,3 Milliarden Kunststoffdeckel, vor allem für die Pappbecher.

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