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Zurück zu den Wurzeln Pixel 5 und 4a 5G im Praxistest

Schnellere Prozessoren, höhere Auflösung, noch mehr Kameras: So preisen Smartphone-Hersteller in der Regel ihre neuen Geräte an. Google verabschiedet sich von diesem Rennen - und glänzt mit Software.

Von Christoph Dernbach, dpa 21.10.2020, 08:13

Berlin (dpa/tmn) - Auf den ersten flüchtigen Blick verabschiedet sich Google mit seinen beiden neuesten Pixel-Modellen aus der Spitzenklasse der Smartphones. Im Praxistest hinterlassen das Pixel 5 und das Pixel 4a 5G trotzdem einen überwiegend positiven Eindruck.

Bei der Präsentation des Pixel 5 hatte Google-Hardware-Chef Rick Osterloh den Kurs seines Unternehmens klar formuliert: "Die Welt scheint gerade kein weiteres 1000-Dollar-Smartphone zu brauchen." Diesen Sparkurs merkt man dem neuen Flaggschiff-Smartphone aus der Pixel-Reihe auch deutlich an.

Viele Pixel-4-Funktionen gestrichen

So lässt sich das Gerät nicht mehr mit einer Gesichtserkennung entsperren. Und wenn man auf den Telefonrahmen drückt, tut sich auch nicht mehr. Beim Pixel 4 sorgte "Active Edge" noch dafür, dass der Google Assistant gestartet oder eine andere Funktion aktiviert wurde. Gestrichen wurde auch "Motion Sense", mit dem das Pixel 4 Gesten zur Steuerung des Smartphones erkennen konnte.

Um so wichtiger ist für viele Besitzer die Akku-Laufzeit. Das Pixel 4 wurde nur mit einem 2800-Milliampere-Akku ausgeliefert. Das stellte sich schnell als viel klein heraus. Im Pixel 5 hat Google diesmal nicht geknausert, sondern einen opulenten 4080-Milliampere-Akku spendiert, der das Smartphone gut durch den Tag bringt.

Dabei ist das Pixel 5 noch nicht einmal besonders groß, der OLED-Bildschirm misst gerade mal 6 Zoll, deutlich weniger als andere Android-Spitzenhandys wie das Samsung S20 Ultra. Der Bildschirm mit einer Auflösung von 2340 mal 1080 Pixeln (432 PPI) unterstützt den Standard HDR10+, womit ein deutlich erweiterter Farb- und Kontrastumfang angezeigt werden kann.

Robust und mit gewohnt guter Kamera

Google hat das neue Flaggschiff gut gegen Tücken das Alltags gewappnet. Mit einer IP68-Zerifizierung ist das Pixel 5 optimal gegen Staub und Flüssigkeit geschützt. Und da das Display nicht über den Rand gezogen wurde und mit Gorillaglas der hohen Klasse 5 geschützt wurde, ist der Bildschirm auch weniger empfindlich.

Bei der traditionellen guten Kamera hat sich wenig getan. In dem Gerät kommt derselbe 12-Megapixel-Sensor von Sony zum Einsatz, der schon beim Pixel 2 überzeugte - obwohl er inzwischen weit von Spitzenauflösungen entfernt ist, die andere Hersteller verwenden.

Die Farben der Hauptkamera fallen natürlich aus. Der Nachtmodus, der lange Zeit von der Konkurrenz nicht gekontert werden konnte, schaltet sich nun bei Bedarf automatisch zu. Wie beim Pixel 4 setzt Google beim Pixel 5 auf zwei Objektive, allerdings haben sich die Brennweiten geändert. Das Pixel 5 verfügt nun über eine Weitwinkel- und eine Ultraweitwinkelkamera. Beim Pixel 4 hatte sich Google statt des Weitwinkels für ein Teleobjektiv entschieden.

Zukunftssicherer Chip

Beim Prozessor setzt Google auf den Snapdragon 765G, der auch bei anderen ambitionierten Mittelklasse-Smartphones wie dem OnePlus Nord eingesetzt wird. In dem Ein-Chip-System ist auch das das 5G-Modem enthalten, damit das Pixel 5 im Netz der fünften Mobilfunkgeneration funken kann. Das ist vielleicht aktuell noch nicht relevant. Der 5G-Ausbau kommt aber mit großen Schritten voran, so dass man mit der 5G-Unterstützung auch ein Stück Zukunftssicherheit erwirbt.

Leider immer noch warten müssen wir darauf, dass Google ein cooles Feature seiner Pixel-Phones auch auf Deutsch unterstützt. Die Rekorder-App kann nämlich nicht nur Sprache aufzeichnen, das Gerät wandelt sie in Echtzeit in Text um, der sich nach Schlüsselwörtern durchsuchen lässt. Eine Internetverbindung ist nicht nötig. Bislang funktioniert das nur für Englisch, weitere Sprachen sollen folgen.

4a mit 5G

Parallel zum Pixel 5 bringt Google auch das Pixel 4a 5G auf den Markt, das mit einem 6,2-Zoll-Bildschirm ein wenig größer geraten ist. Der Akku ist mit 3885 mAh fast genau so groß wie beim Pixel 5. Freunde des 3,5-mm-Klinkenanschlusses werden hier fündig. Beim Pixel 5 gibt es den zugunsten der höheren Wasserdichtigkeit nicht mehr.

Das Display des 4a 5G ist auch nicht ganz so kratzresistent wie das Pixel 5, denn hier wird nur Gorillaglas der Klasse 3 verwendet. Auch bei der Bildwiederholfrequenz muss man kleine Abstriche machen, was man beim Scrollen durchaus einen Unterschied ausmacht. Der Hauptchip ist aber identisch, das 4a 5G hat mit 6GB Speicher allerdings 2GB weniger als das Pixel 5.

Und noch ein Unterschied: Das Pixel 5 kann trotz eine Aluminium-Gehäuses drahtlos aufgeladen werden und beherrscht auch das "Reverse Charging", kann also selbst Ohrhörer oder andere Geräte über seine Rückseite aufladen. Das Pixel 4a 5G kann das alles nicht. Dafür ist das Pixel 4a 5G mit 486 Euro deutlich günstiger als das Pixel 5 mit 613 Euro.

© dpa-infocom, dpa:201021-99-21426/2

Zacharie Scheurer
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dpa-tmn
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