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Leichte Kleidung und trinken Vier Tipps zur Arbeit in der Hitze

Die Sonne brennt - das Dach deckt sich aber trotzdem nicht von alleine. Wer im Hochsommer körperliche Schwerstarbeit leistet, muss dabei aber einiges beachten. Sonst droht im schlimmsten Fall ein gefährlicher Hitzschlag.

01.08.2017, 23:01

Dortmund/Dresden (dpa/tmn) - Bei 30 Grad und mehr ist die Arbeit auf dem Bau oder in der Werkhalle endgültig schweißtreibend. Und selbst in einem Büro ohne Klimaanlage sollten Arbeitnehmer im Hochsommer einiges beachten, um nicht zu sehr unter der Hitze zu leiden.

Was wirklich hilft und wo die Risiken sind, erklärt Kersten Bux von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin.

- Die richtige Kleidung: Leicht sollte sie sein, weit und luftig. In der Sonne sind kurze Ärmel oder ein freier Oberkörper aber keine gute Idee, warnt der Experte - zu gefährlich seien die UV-Strahlen. Ohne Schatten droht dort außerdem ein Sonnenstich. "Daher unbedingt immer Kopfbedeckung tragen und auch den Nacken schützen." Auch in anderen Berufen seien lange Ärmel und eng anliegende Kleidung eventuell vorgeschrieben, aus Sicherheitsgründen etwa. "Das sollte schon ein Gewebe sein, das hautverträglich bleibt, wenn ich darin den ganzen Tag schwitze."

- Mehr Pausen mit mehr Flüssigkeit: "Schon im Büro brauche ich bei 30 Grad etwa einen Liter mehr als sonst", sagt Bux. Der Körper kann so den Flüssigkeitsverlust durch das Schwitzen ausgleichen. Auf dem Bau und in der Fabrik gilt das natürlich umso mehr. Wichtig auch: Weil der Körper beim Schwitzen Salz verliert, sollte in der Trinkflasche nicht nur Leitungswasser sein. Stattdessen empfiehlt Bux Mineralwasser, Saftschorle und Früchte- oder Kräutertee.

- Arbeitszeit anpassen: Die größte Hitze herrscht meistens zwischen drei und vier Uhr. Spätestens jetzt sollten Bauarbeiter also raus aus der Sonne - deshalb ist es sinnvoll, schon sehr früh anzufangen. Theoretisch ist es auch möglich, abends statt mittags zu arbeiten. "An sehr heißen Tagen dauert es aber sehr lange, bis es wirklich abkühlt, bis deutlich nach 18.00 Uhr", sagt Bux. Im Büro lassen sich mit Regelungen wie Gleitzeit und Arbeitszeitkonten eventuell Lösungen finden. Einfach gehen dürfen Arbeitnehmer bei zu großer Hitze aber nicht.

- Bei Alarmzeichen richtig reagieren: Die Pausen sollten Arbeiter auch nutzen, um einen prüfenden Blick auf die Kollegen zu werfen: Macht jemand den Eindruck, als sei ihm schwindelig? Richtig gefährlich sei das noch nicht, sagt Bux, aber eventuell Vorbote für einen Hitzekollaps. "Das ist dann schon eine leichte Ohnmacht." In dem Fall gilt: Sofort aus der Sonne und kühlen - mit feuchten Tüchern oder zugefächerter Luft zum Beispiel. Hat ein Kollege stark erhöhten Puls und sehr heiße Haut, droht sogar ein Hitzschlag. "Da muss dann auch der Notarzt her."