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No problem? Wie Sprachreisen in Corona-Zeiten ablaufen

Sprachreisen leben vom Eintauchen in eine andere Kultur. Kann das in Corona-Zeiten mit all den Reisebeschränkungen klappen? Die Anbieter machen aus der Not eine Tugend - und bleiben in Deutschland.

Von Verena Wolff, dpa 07.07.2020, 09:30
Christoph Buckstegen
Christoph Buckstegen offaehrte sprachreisen GmbH & Ko. KG

Berlin (dpa/tmn) - Eine Sprache lernen oder verbessern, in eine andere Kultur eintauchen, Menschen in aller Welt kennenlernen: Sprachcamps und Sprachreisen sind beliebt - bei Schülern ebenso wie bei Berufstätigen und Senioren. Doch wegen Corona sind viele Länder noch dicht. Welche Möglichkeiten gibt es jetzt?

Sommercamps werden bei vielen Veranstaltern auch in diesem Jahr stattfinden - allerdings überwiegend in Deutschland. Das berichtet Julia Richter vom Fachverband Deutscher Sprachschulen und Sprachreise-Veranstalter.

Kleinere Camps, mehr Aktivitäten im Freien

"Die Camps werden kleiner sein als im Regelbetrieb, betreut werden die Kinder und Jugendlichen in festen Kohorten", so Richter. Das Sport- und Freizeitprogramm findet vorwiegend an der frischen Luft statt und unter den entsprechend Hygienevorschriften.

Auch der Anbieter Ruf Jugendreisen verlagert viele Aktivitäten nach Deutschland. "Wir haben unser Angebot in Deutschland ausgedehnt, haben neue Ziele aufgenommen und bieten so Sprachen lernen von Muttersprachlern hier in Deutschland an", sagt Sprecherin Kristina Oehler. Nach den vielen Wochen unsteten Unterrichts in den Schulen und schwierigen Betreuungssituationen in vielen Haushalten wolle man nun Sprachreisen anbieten, die in die Situation passen. "Die Kids kommen raus, können ihre Sprachkenntnisse aktiv verbessern, und die Eltern haben das Thema Ferienbetreuung geklärt."

Online-Unterricht funktioniert nur bedingt

Viele Anbieter hatten zu Beginn der Corona-Pandemie vom klassischen Lernen in einer Sprachschule auf virtuelles Lernen vor dem Rechner umgestellt - etwa in Form von Videokonferenzen. Doch Richter schränkt ein: "Das Online-Lernen ist nicht jedermanns Sache" - und sei vor allem nicht für die Jüngeren geeignet. "Da fehlt das Interaktive."

Sprachen lernen ohne Land und Leute

Roland Becker betreibt in Edinburgh die Sprachschule Inlingua. Auch er leidet unter der Schließung, die das Virus mit sich brachte. "Unsere Kunden wollen Stadt und Land kennenlernen und dabei die Sprache lernen oder verbessern", sagt er. Das sei online nur sehr bedingt möglich. Derzeit gehe man davon aus, dass im September wieder Türen und Klassenzimmer geöffnet werden können.

Dieser Sommer wird ungewöhnlich: Lernen online und in kleinen Klassengemeinschaften, kleinere Gruppen, spezielle Unterkünfte wie Jugendherbergen. "Natürlich wollen wir Gruppengrößen haben, bei denen man ohne Maske den Unterricht machen kann", sagt Richter.

Sprachreisen in Europa sind möglich

Und was, wenn es doch etwas mehr Ferne sein soll? EF zum Beispiel bietet durchaus Englisch-Camps in Spanien, Griechenland und Malta sowie in den Schweizer Alpen an. "Hier werden die Gruppen in Wohnheimen untergebracht, in der Freizeit werden vor allem Outdoor-Aktivitäten angeboten", sagt EF-Manager Simon Dominitz.

Nachdem auch Reisen ins europäische Ausland wieder möglich sind, haben die Sprachschulen alle nötigen Sicherheits- und Hygienemaßnahmen getroffen, wie Richter betont. "Großbritannien wird aufgrund der Quarantänevorschrift in diesem Sommer wohl nicht den Spitzenplatz im Destinationsranking verzeichnen."

Und auch Sprachreisen in die USA, nach Kanada oder nach Australien liegen buchstäblich in weiter Ferne.

© dpa-infocom, dpa:200706-99-691690/2

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