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Winter-Tipps: Gartenpflege hängt von Wind und Wetter ab

Nun ist es soweit: Am 1. Dezember ist der meteorologisch Winterbeginn. Der Gärtner muss seine Arbeiten nun auf den Wetterbericht und Temperaturschwankungen abstimmen - bei Minusgraden für Schutz sorgen, bei Plus gießen und Sonnenschutz aufstellen.

30.11.2015, 08:59

Berlin (dpa/tmn) - Im Sommer ist das Gärtnern eher unkompliziert: Man muss regelmäßig gießen und das reicht fast schon, damit die meisten Pflanzen gut drauf sind. Im Winter aber schwanken die Temperaturen oft zwischen Plus und Minus, dazu gibt es noch Schnee und Eis. 

Manchmal aber auch warmen Sonnenschein und fast schon vorfrühlingshafte Bedingungen. Der Hobbygärtner muss seine Pflege darauf einstellen. Und gießen darf er nur manchmal.

Frostfreie Tage: Immergrüne Kübelpflanzen verdursten im Winter eher, als dass sie erfrieren. Denn sie verdunsten auch im Winter bei Sonnenschein Feuchtigkeit über ihre Blätter. Ist aber die Erde um ihre Wurzeln gefroren, können sie keinen Nachschub aufnehmen. Daher sollten Hobbygärtner an frostfreien Tagen immer mal wieder gießen.

Außerdem rät die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, anfällige Gehölze mit Strohmatten oder Schattenleine gegen Wind und vor zu starker Sonneneinstrahlung zu schützen. Denn stehen die Gehölze an exponierter Stelle, kann sich der Austrocknungseffekt noch verstärken. Außerdem ist hilfreich, den Boden um das Gehölz mit organischem Material wie Laub oder Kompost zu bedecken. Denn so kann unter Umständen verhindert werden, dass er zu stark austrocknet oder einfriert. Übrigens: An frostfreien Tagen kann der Hobbygärtner sogar Pflanzen setzen und diese schneiden.

Sonnenschein und Plusgrade am Tag, Frost bei Nacht: Viele Pflanzen vertragen Minusgrade. Sie kommen aber nicht damit klar, wenn tagsüber ihr ruhender Stoffwechsel vom Sonnenschein und warmen Temperaturen angeregt wird und darauf dann direkt wieder eine bitterkalte Nacht folgt. Dann kommt es zu Frostschäden, warnt Michael Koop, Mitglied im Bund deutscher Baumschulen in Berlin. Sein Rat: Etwas Mulch und Laub auf dem Boden über den Wurzeln schützt diese vor der Sonnenwärme.

Deutliche Plusgrade: Ist es über eine längere Zeit schon fast frühlingshaft warm, kann das einigen Pflanzen schaden. Sie haben den Eindruck, es wäre bereits Frühling und treiben aus. Dann bilden sich sogar Knospen.

Kommt aber wieder Frost, haben die Knopsen keine Chance zu überleben, erklärt der Bund deutscher Baumschulen. Gehölze erleiden teils Kälteschäden. Daher muss der Hobbygärtner bei so einer Wetterlage dick eingepackte Pflanzen auch von ihrem Schutzkleid befreien - damit ihnen nicht zu warm ist. Und wird es wieder kalt, muss er für Schutz sorgen.

Schnee und Frost: Die Pflanzen sind auf diese Witterung eingestellt. Und Schnee ist etwas Gutes: Er legt sich als isolierende Decke über sie. Die Pflanzen sind hier also geschützter als nur bei Minusgraden, erklärt Gartenakademie Rheinland-Pfalz. Nur ist es jetzt wichtig, sehr dicke, vor allem nasse und damit schwere Schichten Schnee von den Ästen zu schütteln, sonst brechen diese ab.

Richtig gefährlich werden den Pflanzen nur Kahlfröste - es liegt kein Schnee, ist aber bitterkalt. Nun müssen empfindliche Pflanzen einen Frostschutz bekommen, etwa eine Reisigdecke oder ein Jutekleid.