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Berichte über Todesfälle Zurückgerufene Baby-Wiegen auch in Deutschland verkauft

Nach Berichten über mehr als 30 Todesfälle läuft der Rückruf von Millionen Fisher-Price-Wiegen. In Deutschland wurden nach Unternehmensangaben weniger als 100 Stück verkauft.

15.04.2019, 15:31

Frankfurt/Main (dpa) - Vom Rückruf der mit Todesfällen in Verbindung gebrachten Baby-Wiegen des Spielzeugherstellers Fisher-Price ist auch Deutschland betroffen, allerdings in geringem Maß.

Bundesweit seien weniger als 100 Stück verkauft worden, sagte eine Sprecherin des Konzerns Mattel, zu dem Fisher-Price gehört, in Frankfurt. Die Wiegen seien meist über den Online-Handel vertrieben worden.

Nach Berichten über den Tod von mehr als 30 Säuglingen hatte der US-amerikanische Spielzeughersteller seine Baby-Wiege "Rock 'n Play Sleepers" zurückgerufen - weltweit rund 4,7 Millionen Exemplare. Die meisten Wiegen - 95 Prozent - wurden nach Unternehmensangaben in den Vereinigten Staaten verkauft.

Berichte über Todesfälle in den USA

Anlass des Rückrufs waren Berichte über Todesfälle in den USA, bei denen Babys in ihren Wiegen erstickt waren. Seit 2009 sollen mindestens 32 Kinder ums Leben gekommen sein. "Es gab Todesfälle von Säuglingen in "Rock 'n Play Sleepers", nachdem sich die Säuglinge vom Rücken auf den Bauch oder auf die Seite gedreht hatten und nicht festgeschnallt waren, oder unter anderen Umständen", hatte die US-Verbraucherschutzbehörde CPSC mitgeteilt.

In Europa seien keine Vorfälle gemeldet worden, hieß es von Mattel Deutschland in Frankfurt. Für die Details der Rückgabe könnten sich Kunden an das Unternehmen wenden, zudem sei geplant, dass sich die Händler mit ihnen in Verbindung setzen. Verbraucherschützer wie die Verbraucherzentrale Hessen rieten dazu, die Wiege nicht mehr zu nutzen und zurückzugeben.

Warnung vor falschem Einsatz der Wiege

Vor einer Woche hatte die US-Verbraucherschutzbehörde gemeinsam mit Fisher-Price zunächst vor einer falschen Nutzung der Wiege gewarnt und Eltern aufgefordert, diese nicht mehr einzusetzen, falls das Baby älter als drei Monate sei oder sich bereits selbst drehen könne. Nach Bekanntwerden weiterer Fälle aus den vergangenen Jahren folgte der Rückruf.

Der Spielzeughersteller sprach von einem freiwilligen Schritt in Abstimmung mit den Behörden. Man stehe weiterhin zur Sicherheit seiner Produkte, habe aber entschieden, dass dies die beste Vorgehensweise sei.

Wie schläft ein Baby am sichersten?

Fünf Tipps für eine sorgenfreie Ruhepause für Kind und Eltern von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA):

- Auf dem Rücken: Am sichersten schläft ein Baby auf dem Rücken - nicht auf dem Bauch und auch nicht auf der Seite. Von da ist es schließlich nur ein kleines Kullern auf den Bauch. Kann ein Kind nur auf dem Bauch einschlafen, sollten Eltern es danach sofort auf den Rücken drehen.

- Im eigenen Bett: Auch die ganz Kleinen sollten schon ihr eigenes Bett haben - und nicht zwischen Mama und Papa schlafen. Das Bett soll und darf allerdings im Schlafzimmer der Eltern stehen. Ein richtiges Bett ist grundsätzlich der beste Ort für Nickerchen. Schläft der Nachwuchs mal woanders ein, im Autositz etwa, bettet man ihn bei Gelegenheit am besten um.

- Im Schlafsack: Decken können sich Kinder über den Kopf ziehen, ein Schlafsack ist daher am Anfang die bessere Wahl. Wichtig dabei: Der Halsumfang darf nicht größer sein als der Kopf des Kindes, damit es nicht hineinrutscht. Und zu breit und lang darf der Sack auch nicht sein, sonst verwickeln sich die Kinder eventuell.

- Ohne Extras: Kein Kissen, kein Kuscheltier, keine Fellunterlagen, keine Rundum-Polster - die beste Ausstattung fürs Babybett ist keine Ausstattung. Beobachtungsgeräte wie Unterlagen oder spezielle Matratze zur Überwachung des Baby-Schlafs empfiehlt die BZgA ausdrücklich nicht.

- Nicht zu warm: Babys mögen es kühl, 16 bis 18 Grad Raumtemperatur sind ideal. Das Bett sollte deshalb nicht neben der Heizung oder in der Sonne stehen. Eine Mütze brauchen Neugeborene zu Hause ohnehin nicht, und Windel und Schlafanzug reichen zum Schlafen aus - auch bei kranken Kindern.

Tipps der BZgA auf kindergesundheit-info.de