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Draisaitl: "Freue mich auf WM" Bundestrainer Söderholm plant ohne weitere NHL-Spieler

Die Vorrunde von Leon Draisaitl in der stärksten Liga der Welt lässt das deutsche Eishockey für die WM hoffen. Das Olympia-Ticket winkt dem letztjährigen Silbermedaillengewinner. Zu forsche Ziele verkünden der Star und der neue Trainer nicht.

Von Christian Kunz, dpa 24.04.2019, 14:55
Eishockey-Bundestrainer Toni Söderholm bei einer Pressekonferenz des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB). Foto: Armin Weigel/dpa
Eishockey-Bundestrainer Toni Söderholm bei einer Pressekonferenz des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB). Foto: Armin Weigel/dpa dpa

Deggendorf (dpa) - Mit Starspieler Leon Draisaitl will die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft wieder Euphorie entfachen.

Zwar hielt sich der zweitbeste NHL-Torschütze nach seiner Rückkehr zur Auswahl mit zu forschen WM-Zielen zurück, aber der Ausnahmestürmer soll beim Olympia-Zweiten eine tragende Rolle übernehmen. "Wir brauchen einen guten Start ins Turnier und müssen uns so schnell wie möglich finden. Wir müssen so schnell wie möglich Punkte jagen, dann werden wir sehen, wo wir enden", sagte der 23-Jährige in Deggendorf und wollte sich nicht mehr groß mit dem Frust über die verpassten Playoffs in Nordamerika befassen. "Ich schaue nach vorne und freue mich auf die WM."

Bei dem Turnier vom 10. bis 26. Mai in der Slowakei stehen dem neuen Bundestrainer Toni Söderholm neben dem Stürmerstar von den Edmonton Oilers als größter Attraktion auch Korbinian Holzer (Anaheim Ducks) und Dominik Kahun (Chicago Blackhawks) zur Verfügung. "Sie sind Spieler, die den Unterschied in den Spielen machen können", sagte Söderholm. Die erhoffte Olympia-Qualifikation, die ein Viertelfinaleinzug bringen würde, habe er nicht im Hinterkopf, versicherte der Finne.

"Wenn wir in einem Spiel der Favorit sind, müssen wir zeigen, warum. Wenn nicht, müssen wir zeigen, warum wir den Gegner schlagen können", sagte der Nachfolger von Marco Sturm. Söderholm plant nicht mit weiteren NHL-Profis wie Tobias Rieder (Edmonton Oilers), Nico Sturm (Minnesota Wild) oder Dennis Seidenberg (New York Islanders).

Das NHL-Trio, das jetzt zu seiner Auswahl stieß und bei den Testländerspielen gegen Österreich in Regensburg am 25. April und Deggendorf am 27. des Monats dabei ist, hofft auf eine kurze Eingewöhnungszeit. "Ich denke, dass die beiden Spiele mir helfen werden, wieder Vollgas zu geben", sagte Draisaitl.

Deutschlands bester Spieler war in der abgelaufenen NHL-Vorrunde zum Weltklasse-Profi aufgestiegen. Mit 105 Scorerpunkten wurde Draisaitl noch vor Weltstars wie Sidney Crosby oder Alexander Owetschkin viertbester NHL-Spieler. Als Torschütze wurde der Kölner mit 50 Treffern nur von Stanley-Cup-Sieger Owetschkin (51) übertrumpft. "Natürlich probiert man, sich einen Namen zu machen. Ich glaube, dass ich das relativ gut hinbekommen habe über die letzten Jahre", sagte Draisaitl, der zum Termin in einem Raum in der Deggendorfer Eishalle mit Flip Flops kam.

Zunächst sollen er und der frühere Münchner Kahun nach dessen Premierensaison in der stärksten Liga der Welt in getrennten Sturmreihen zum Einsatz kommen. Aber da beide schon zusammengespielt hätten und das schnell wieder könnten, habe man diese Option auch in der Hinterhand, sagte Söderholm.

Nach dem Olympia-Märchen und der Silbermedaille in Pyeongchang konnte die Nationalmannschaft bei der vergangenen WM ohne Topbesetzung nicht überzeugen. Doch die Protagonisten sehen eine gute Zukunft. Olympia und eine ganze Reihe von Spielern in der NHL würden dem Stellenwert der Sportart helfen, sagte Kahun. "Ich glaube, wir sind auf einem guten Weg." Der Start unter Söderholm sei auch positiv, berichtete Verteidiger Holzer. "Er hat nicht alles über den Haufen geworfen, aber kleine, effektive Änderungen vorgenommen."

Bis zur WM steht dem Team noch ein größerer Austausch bevor. Nach dem DEL-Finale zwischen Mannheim und München dürften noch einige Spieler zur WM-Generalprobe am 7. Mai dazukommen. Weitere Härtefälle wird es geben. Zuletzt musste überraschend Olympia-Silbergewinner Björn Krupp (Wolfsburg) abreisen. "Das war eine der schwierigen Entscheidungen", sagte Söderholm. Aber das hieße nicht, dass Krupp zukünftig nicht doch nominiert werden könne.

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