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Ingolstadt belohnt sich nicht BVB dank Bürki und Elfmeter-Dusel im Soll

Dürftiger Auftritt, voller Ertrag. Nicht nur der glänzend aufgelegte Torhüter Roman Bürki bewahrte den BVB gegen Ingolstadt vor einem unerwarteten Rückschlag. Auch Schiedsrichter Daniel Siebert machte von sich reden.

Von Heinz Büse, dpa 18.03.2017, 10:13

Dortmund (dpa) - Noch während der Partie wirkte Thomas Tuchel mächtig verärgert, nach dem Schlusspfiff war er völlig entspannt. Die wichtigen drei Zähler beim 1:0 (1:0) über den mutigen FC Ingolstadt trösteten den Fußball-Lehrer von Borussia Dortmund über die dürftige Vorstellung seiner Mannschaft hinweg.

Mit Rücksicht auf die zurückliegende Terminhatz verkniff er sich jede Kritik an den müden Profis: "Das Ergebnis fühlt sich super an, am Ende von so intensiven Wochen. Wenn man sich in unserer Situation befindet und in der Liga punkten will, ist das am Ende Gold wert."

Zur Freude des Trainers festigte der BVB den dritten Tabellenplatz, benötige dazu aber viel Glück - und die Hilfe des Schiedsrichters. Als der starke BVB-Torhüter Roman Bürki den Ingolstädter Dario Lezcano in der 52. Minute unsanft von den Beinen holte, blieb der Pfiff von Daniel Siebert aus. "Die ganze Welt hat gesehen, dass es ein Elfmeter war", schimpfte der Angreifer.

Ähnlich deutlich wie Lezcano wollte sich Maik Walpurgis nicht zur Schlüsselszene des Spiels äußern. Doch zwischen den Zeilen beklagte der FC-Trainer die seiner Meinung nach anhaltende Benachteiligung der Ingolstädter durch die Unparteiischen: "Es heißt immer, im Fußball gleicht sich alles aus. Wenn das stimmt, haben wir noch neun grandiose Spiele vor uns."

Für den Unmut des gegnerischen Trainers brachte selbst Bürki Verständnis auf. "Ich hätte mich nicht beschwert, wenn es Elfmeter gegeben hätte. Ich habe zuerst den Gegenspieler getroffen." Nicht nur wegen dieser viel diskutierten Rettungsaktion schlüpfte der Schweizer Nationalkeeper in die Rolle des Hauptdarstellers. Gleich mehrfach bewahrte er die wankende Borussia mit glänzenden Paraden vor dem drohenden Ausgleich.

Kaum jemand hätte erwartet, dass der Vorletzte aus Ingolstadt in der Torschuss-Statistik am Ende mit 14:10 vor dem Tabellendritten aus Dortmund liegen würde. Doch der fahrlässige Umgang mit Chancen brachte die Gäste um ihren Lohn. Mit einer Mischung aus Frust und Stolz kommentierte Walpurgis die unnötige Niederlage: "Wir können mit dem Spiel sehr zufrieden sein, leider nicht mit dem Ergebnis." Dennoch wertete der Coach den Auftritt als Mutmacher für den bevorstehende Abstiegskampf: "Ich habe meiner Mannschaft gesagt, dass sie auf dem richtigen Weg ist, dass wir uns aber beim Ausnutzen der Torchancen verbessern müssen."

Mit einem Vollstrecker wie Pierre-Emerick Aubameyang stünden die Ingolstädter vermutlich ungleich besser da. Der Dortmunder Angreifer befindet sich derzeit in glänzender Form und liefert sich weiter einen Zweikampf mit Bayerns Topschützen Robert Lewandowski um die Bundesliga-Torjägerkanone. Aubameyangs 1:0 in der 14. Minute war sein insgesamt 23. Saisontreffer und sein bereits neuntes Tor in den letzten fünf Pflichtspielen. "Ich bin sehr froh, dass Auba dieses Tor gemacht hat, sonst wäre es noch viel schwieriger geworden", befand Bürki.

Dank Aubameyang und Bürki ist die Borussia seit nunmehr 33 Bundesliga-Heimspielen ungeschlagen. In der Bundesliga-Historie gab es nur vier längere derartige Serien anderer Vereine.

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