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Nach Team-BronzeDebütantin Blum greift nach Gold bei der Reit-WM

Die deutschen Springreiter haben bei der WM in den USA Bronze geholt. Den Grundstein legte die starke Simone Blum als beste Einzelreiterin. Nun winkt eine weitere Medaille.

Von Michael Rossmann, dpa 20.09.2018, 23:01

Tryon (dpa) - Simone Blum konnte es kaum fassen. "Das ist noch irreal", sagte die Springreiterin nach der Bronze-Medaille mit der Mannschaft - und der Chance auf Einzel-Gold im Finale der Weltmeisterschaft in den USA: "Ich hoffe, wir haben jetzt auch am Sonntag Glück."

Am Sonntag winkt der 29-Jährige aus dem bayerischen Zolling in Tryon eine weitere Medaille. Im Einzel ist Blum mit Alice Erste vor den beiden Runden am letzten WM-Tag. "Das ist ja erst am Sonntag", sagte die 29 Jahre alte Reiterin: "Wir müssen fokussiert bleiben."

Zweiter ist der für Österreich startende Deutsche Max Kühner mit Chardonay vor dem Schweizer Martin Fuchs mit Clooney. Marcus Ehning geht mit Pret A Tout als Zwölfter ins Rennen. Laura Klaphake ist mit Catch Me If You Can die Nummer 22 des Feldes.

"Natürlich ist Druck da", sagte Blum. "Ich wollte nicht als Erste am Sonntag reiten." Grinsend fügte sie hinzu: "Vielleicht war ich zu gut." Auf jeden Fall war sie die Beste im deutschen Team. Mit drei fehlerfreien Runden im Sattel ihrer Stute Alice hatte sie maßgeblichen Anteil an der Medaille mit dem Team.    

Nach der Zitterpartie am Freitagabend durften die deutschen Springreiter zunächst auf einem Weingut ihre Medaillen feiern. Im Restaurant der Overmountain Vineyards konnte das Quartett den dritten Platz genießen. "Erst wird gefeiert, dann ruhen wir uns Samstag aus, bevor es wieder los geht", sagte Klaphake, die Jüngste im deutschen Springreiter-Team.

Knapp war es am Freitagabend. "Ein Fehler weniger - und wir hätten sogar Gold gehabt", sagte die überragende Blum zur Mannschaftsentscheidung. "Der eine Fehler hat uns weh getan", sagte die Reiterin: "Aber jetzt sind wir erstmal glücklich über Bronze." Gold ging im Stechen an die USA vor Schweden.

Marcus Ehning rettete als letzter deutscher Reiter mit einer fehlerfreien Runde auf Pret A Tout die Medaille. "Unfassbar", sagte Klaphake: "Wie Marcus das wieder gemacht hat, ist unglaublich. Wir haben so mitgefiebert." Für die 24-Jährige war "das Zugucken eindeutig schlimmer als das selber Reiten. Das war so aufregend".

Ehning gab zu, dass da "Druck drauf war". Etwas Entspannung verschaffte dem 44-Jährigen vor dem Ritt, dass "die Olympia-Qualifikation ja schon sicher" war. Mit Bronze war der Team-Weltmeister von 2010 "am Ende mehr als zufrieden. Es hätte Gold sein können, aber es hätte auch anders ausgehen können."

Mit seinen drei WM-Neulingen war der Routinier auch mehr als zufrieden. "Die haben das verdammt gut gemacht. Es war schon eine Zitterpartie, weil alles neu war", sagte Ehning: "Am Ende haben die das super nach Hause gebracht."

Zu Blums Gold-Chance sagte Team-Senior Ehning: "Die hat bisher drei Super-Runden gehabt. Entsprechend hat sie auch das Zeug dazu, gar keine Frage." Blums Pferd Alice sei auf jeden Fall fit genug für zwei weitere Runden.

"Simone ist der Hammer", jubelte der Bundestrainer: "Wie die hier geritten ist." Seine Empfehlung: "Sie soll einfach ruhig bleiben und so weiter reiten – dann schauen wir mal, was dabei rauskommt."

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