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Ausstellung in Hamburg Ein Komiker als Maler: Otto Waalkes im Museum

Vom Ottifant zum Dalifant: Der Komiker Otto Waalkes greift berühmte Werke aus der Kunstgeschichte auf und schleust sein berühmtes Rüsseltier ein. Zum 70. Geburtstag des Ostfriesen präsentiert das Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe jedoch nicht nur Bilder.

Von Stephanie Lettgen, dpa 13.09.2018, 15:13
Otto in der Komiker-Ecke. Foto: Christian Charisius
Otto in der Komiker-Ecke. Foto: Christian Charisius dpa

Hamburg (dpa) - Ottifanten schmücken Motive von Edward Hopper, Keith Haring oder Paul Gauguin: Eine Ausstellung im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe zeigt Zeichnungen und Gemälde des Komikers Otto Waalkes.

Viele seiner Grafiken und Leinwanddrucke sind eine Hommage an Werke berühmter Künstler, die er um sein Markenzeichen, die Figur eines Ottifanten, ergänzt. "Die Parodie ist für mich die aufrichtigste Form der Verehrung", sagte Waalkes am Donnerstag bei der Vorstellung der Schau, die vom 14. September bis zum 17. Februar 2019 zu sehen ist. Insgesamt werden 200 Exponate des Bühnenkünstlers, der im Juli seinen 70. Geburtstag feierte, präsentiert.

"Otto. Die Ausstellung" war zuvor bereits in Frankfurt am Main zu sehen. Doch die Hamburger Version sei viel größer, zudem werde der Bezug des Künstlers zur Hansestadt gezeigt, sagte eine Museumssprecherin. Der Friesenjung aus Emden ist Wahl-Hamburger. 1970 hatte er ein Studium der Kunstpädagogik an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg begonnen, doch sein Erfolg als Komiker ließ ihm später wenig Zeit zum Malen. Seit einigen Jahren besinnt sich Waalkes nun wieder auf die bildende Kunst. Dabei entstand etwa das Werk "Dalifant" nach Bildern des surrealistischen Malers Salvador Dalí.

Der Focus in der Hamburger Ausstellung liegt auf dem bildnerischen Werk. Doch sie bietet auch einen Überblick auf das gesamte Schaffen. Die Besucher können sich Ausschnitte aus den legendären Otto-Shows von 1974 bis 1982 ansehen, Spickzettel für Bühnenauftritte lesen oder Kostüme, Plattencover und Gitarren des Entertainers betrachten. "Ich bin beeindruckt", sagte der Künstler über die Schau. Er habe schon als Jugendlicher für die Schülerzeitung gezeichnet. "Es macht sehr viel Spaß." Zu den Ursprüngen des Ottifanten sagte der Ostfriese: "Der Ottifant ist das Resultat eines missglückten Selbstporträts."

Bei seinen Gemälden bedient sich Waalkes unterschiedlichster malerischer Techniken - je nachdem, welchen Künstler aus welcher Epoche er sich vornimmt. Oft baut er dabei ein Selbstporträt ein. Als Reiter ist er etwa begleitet von zwei Ottifanten in einem an Max Liebermann angelehnten Werk zu sehen. Als "Wanderer über dem Nebelmeer" (Caspar David Friedrich) schaut er gemeinsam mit einem Ottifanten ins Weite - die Gitarre in der Hand darf dabei nicht fehlen.

Informationen zur Ausstellung

Ohne Ottifant geht nichts. Foto: Christian Charisius
Ohne Ottifant geht nichts. Foto: Christian Charisius
dpa
Nicht ohne Kaktus... Foto: Christian Charisius
Nicht ohne Kaktus... Foto: Christian Charisius
dpa
Otto kann auch Pop Art. Foto: Christian Charisius
Otto kann auch Pop Art. Foto: Christian Charisius
dpa
Otto als Cézannes «Knabe mit der roten Weste». Und Hokusais Welle überschlägt sich dazu. Foto: Christian Charisius
Otto als Cézannes «Knabe mit der roten Weste». Und Hokusais Welle überschlägt sich dazu. Foto: Christian Charisius
dpa