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1:2 gegen Sorja Luhansk Europa League: Hertha braucht Wunder für das Weiterkommen

Hertha BSC droht in der Europa League das frühe Aus. Die Berliner verlieren gegen Sorja Luhansk in der Ukraine und haben weiter nur einen Punkt auf dem Konto.

Von Florian Lütticke, dpa 19.10.2017, 21:07

Lwiw (dpa) - Mit verkniffenem Gesicht stapfte Pal Dardai vom Platz, die Fans von Hertha BSC verabschiedeten ihr Team nach der nächsten Europa-League-Pleite mit wütenden Rufen.

Durch die zweite Auswärts-Niederlage steht der Berliner Fußball-Bundesligist vor dem frühen internationalen Aus und rutscht immer tiefer in die Krise. Trotz der Tor-Premiere von Davie Selke setzte es gegen Sorja Luhansk im westukrainischen Lwiw ein 1:2 (0:1). Mit nur einem Punkt aus drei Spielen braucht das Team von Trainer Pal Dardai nun schon ein kleines Europa-Wunder für den Sprung in die K.o.-Runde.

"Der Gegner hat verdient gewonnen", betonte Dardai. "Wenn du Letzter bist, hast du das auch verdient. Wir müssen eine Analyse machen, ob wir überhaupt reif sind, in der Europa League mitzukicken." Zu allem Überfluss konnte Hertha die Heimreise noch nicht am Donnerstagabend antreten - Nebel hätte eine Landung auf dem Flugplatz südlich von Berlin unmöglich gemacht. Was die Ausgangslage nun für die letzten drei Spiele bedeutet? "Dass wir alle gewinnen müssen", betonte Selke.

Bei seinem Startelf-Debüt erzielte der Top-Neuzugang in der 56. Minute mit einem wuchtigem Kopfball den Ausgleich, nachdem Silas (42.) für die Führung des Gastgebers gesorgt hatte. Alexander Swatok (79.) schockte die konfusen Berliner mit seinem Siegtreffer. Die Luhansk-Fans feierten den Coup mit der ukrainischen Nationalhymne.

Im Rückspiel in zwei Wochen hilft Hertha nur ein Sieg, um sich die kleine Chance auf das Weiterkommen noch zu bewahren. Der Hauptstadtclub hat damit nur eins seiner vergangenen zehn Pflichtspiele gewonnen - und steht am Sonntag beim SC Freiburg als Tabellen-13. auch in der Liga unter Druck. "Das ist das einzig Gute an der Englischen Woche, dass wir gleich in drei Tagen wieder das nächste Spiel haben", sagte Selke.

Hertha startete ähnlich druckvoll wie zum Auftakt der Europa League beim 0:1 gegen den schwedischen Außenseiter Östersunds FK. Die Gäste hatten erneut klare Vorteile beim Ballbesitz und erspielte sich durch Mitchell Weiser (7.) die erste gute Chance. Der Mittelfeldspieler war auch der einzige Profi aus der Offensive, der nach dem 0:2 gegen Schalke 04 nicht aus der Startformation weichen musste.

Dardai stellte seine international zuvor sieg- und torlose Mannschaft im dritten Gruppenspiel auf gleich fünf Positionen um. Neuzugang Selke und Youngster Arne Maier durften erstmals von Beginn an ran. Zudem rückten Fabian Lustenberger, Valentino Lazaro und Alexander Esswein im EM-Stadion im westukrainischen Lwiw ins Team.

Luhansk, der Tabellensiebte der ukrainischen Premier Liga, trägt seine Spiele wegen des anhaltenden Krieges seit 2014 im Asyl in anderen Städten aus. Nach internationalen Auftritten in der Hauptstadt Kiew oder in Odessa tritt Sorja nun in Lwiw an - das näher an Berlin als an Luhansk liegt.

Nach dem Anfangsschwung hatte Hertha Probleme gegen die tief stehenden Gastgeber, agierte im Abschluss zu sorglos - und brachte den wild gestikulierenden Trainer Dardai zur Verzweiflung.

Noch größer wurde der Frust nach Silas' sehenswertem Freistoßtreffer aus 24 Metern. Selke stellte mit seinem Kopfballtor den Ausgleich her. Anschließend wurde der U21-Europameister ausgewechselt, Dardai setzte auf Erfahrung und brachte Vedad Ibisevic (33) und Salomon Kalou (32). Doch das Duo blieb glücklos, während sich Luhansk nach einer katastrophalen Berliner Abwehrleistung noch den Sieg sicherte.

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