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6. Spieltag Hertha bleibt ohne Heimsieg gegen Wolfsburgs Remis-Experten

Hertha BSC ist so schlecht gestartet wie schon lange nicht mehr. Nach zwei Niederlagen gibt es gegen Wolfsburg beim Debüt des Franzosen Mattéo Guendouzi immerhin einen Punkt. Für die Niedersachsen ist es schon das fünft Remis in dieser Saison.

Von Arne Richter, dpa 01.11.2020, 19:33

Berlin (dpa) - Bruno Labbadia war nach dem schlechtesten Saisonstart der Hertha seit 2009 "überhaupt nicht verärgert". Auch wenn der Berliner Coach weiter auf seinen 100. Sieg als Bundesliga-Trainer warten muss, klatschte er seine Spieler nach dem 1:1 (1:1) gegen seinen Ex-Club VfL Wolfsburg ab.

"Verärgert kann ich nicht sein, wenn eine Mannschaft das gut macht", sagte der 54-Jährige im TV-Sender Sky. "Wir haben das Spielglück nicht gehabt, aber die Chancen gut rausgespielt", sagte der Trainer und befand: "Wir haben uns nicht belohnt."

Beim Debüt von Arsenal-Leihgabe Mattéo Guendouzi brachte Matheus Cunha (6. Minute) die Hertha beim Geisterspiel im Olympiastadion früh in Führung. Ridle Baku (20.) gelang aber bald der Ausgleich. Die Berliner sind trotz ihrer großen Ambitionen somit seit fünf Spielen sieglos, in Heimspielen weiter ohne dreifachen Punktgewinn und haben als Tabellen-14. nur zwei Zähler Vorsprung auf den Relegationsrang. "Die letzten zwei Spiele haben wir gezeigt, dass wir jeden schlagen können, wenn wir gut arbeiten", sagte Niklas Stark trotzdem und befand: "Wir sind eine neue Mannschaft, wir müssen uns erst selber finden."

Die Wolfsburger erwiesen sich mit dem fünften Unentschieden im sechsten Saisonspiel der Fußball-Bundesliga erneut als echte Remis-Experten und rangieren auf Platz zehn. "Wir haben auswärts einen Punkt mitgenommen, das ist ok. Insgesamt ist es gerecht", sagte VfL-Geschäftsführer Jörg Schmadtke und meinte: "Mit dem Punkt müssen wir zufrieden sein."

Lange hatten Labbadia und sein Wolfsburger Trainer-Nachfolger Oliver Glasner vor dem Anpfiff im praktisch leeren Olympiastadion geplauscht. Seine besondere Verbindung zu der nun von Glasner betreuten Mannschaft hatte der Hertha-Coach zuvor schon kundgetan. Ein Wiedersehen mit Maximilian Arnold gab es nicht. Der Mittelfeldmann fehlte wegen der bevorstehenden Geburt seines zweiten Kindes. Xaver Schlager rückte dafür ins VfL-Team.

Labbadia selbst ließ seine Startelf im Vergleich zum 1:2 in Leipzig unverändert. Guendouzi saß nach auskurierter Corona-Infektion erstmal auf der Bank, kam dann aber nach 57 Minute in einer Phase, in der die Berliner auf den Siegtreffer drängten.

Schon der Start verlief für die Hertha verheißungsvoll: Matheus Cunha rutschte bei seinem Schuss von der Strafraumgrenze zwar aus, doch der Ball trudelte ins lange Eck. Früher hatte die Hertha im März 2019 ein Bundesliga-Tor erzielt. Allerdings agierten die Wolfsburger dabei so passiv, wie man es zuletzt oft von der Hertha-Defensive gewohnt war.

Und Sicherheit gab die Führung den Berlinern auch nicht. Die eingespielteren Wolfsburger agierten zielstrebiger. Baku kam ähnlich unbedrängt zum Schuss und sorgte sehenswert für den Ausgleich. Was Labbadia gefallen konnte, sein Team ließ sich nicht hängen und erspielte sich ein Übergewicht. Dodi Lukebakio (32.) traf das Außennetz. Als Omar Alderete (35.) wenig später im Strafraum theatralisch zu Boden ging, entschied Schiedsrichter Martin Petersen auf Strafstoß - eine Überprüfung per Video ergab allerdings weder von Wout Weghorst noch Baku ein elfmeterwürdiges Fehlverhalten.

Nach dem Seitenwechsel bestimmten die Berliner das Geschehen. Wolfsburg zog sich immer weiter zurück. Lukebakio (53.) scheiterte am glänzend reagierenden VfL-Schlussmann Koen Casteels. Jhon Cordoba kam frei zum Schuss, doch Maxence Lacroix (72.) grätschte den Ball gerade noch weg. Hertha-Kapitän Dedryck Boyata (84.) scheiterte später per Kopfball. Zuvor vergab Weghorst (77.) per Kopf die beste Wolfsburger Chance nach der Pause.

© dpa-infocom, dpa:201101-99-169488/4

Informationen zum Spiel auf Bundesliga-Homepage