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Bundestrainer in der KritikLöws Krisenanalyse bis Dezember - Bierhoff soll antworten

In knapp zwei Wochen soll Oliver Bierhoff die Krisenanalyse von Joachim Löw vorstellen. Einen "Freifahrtschein" soll es für den Bundestrainer nicht geben. Das Vertrauen der Fans scheint äußerst gering.

Von Jan Mies und Jens Marx, dpa 19.11.2020, 23:01
Alex Grimm
Alex Grimm Getty Images Europe/DFB

Berlin (dpa) - Die Zeit läuft. Joachim Löw soll seine Krisenanalyse zum Zustand der deutschen Nationalmannschaft bis Anfang Dezember abschließen.

Übereinstimmenden Medienberichten zufolge hat das Präsidium des Deutschen Fußball-Bundes den 4. Dezember als Stichtag festgelegt - an diesem soll DFB-Direktor Oliver Bierhoff die Strategie für das EM-Jahr vorstellen. Dem Bundestrainer selbst bleibt eine "Vorladung" durch das Entscheidergremium erspart, wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" schreibt.

Der 60-Jährige äußerte sich in den vergangenen Tagen nicht mehr öffentlich - und er sollte sich zudem das allzu genaue Studium der Medien ersparen. Das Meinungsforschungsinstitut Civey stellte im Auftrag von "t-online" erneut die Frage: "Ist Jogi Löw aus Ihrer Sicht noch der richtige Trainer, um die deutsche Fußball-Nationalmannschaft zurück zum Erfolg zu führen?" Mehr als drei Viertel von knapp über Tausend befragten Personen sagten "Nein" oder "Eher Nein".

Die "Bild"-Zeitung zitierte einen namentlich nicht genannten Teilnehmer der Präsidiumsschalte am Freitag mit den Worten: "Einen Freifahrtschein für Jogi Löw gibt es nicht." Er werde sich sehr genau anhören, wie Löws Rückblick aussehe und welche Perspektive er mit Blick auf die EM im kommenden Sommer aufzeige. Dazu gehöre auch die Frage, ob es mehr erfahrene Spieler im Kader brauche, die das Kommando übernehmen würden - "gerade dann, wenn es mal nicht gut läuft." So wie beim erschreckenden 0:6 in Spanien. Dabei geht es vor allem um die Ausmusterung der Ex-Weltmeister Mats Hummels, Thomas Müller und Jérôme Boateng.

Die Krise des DFB reicht weiter. Der "FAZ" zufolge werfen Teile des Präsidiums Präsident Fritz Keller (63) einen Schlingerkurs und eine mangelnde Kommunikation nach der Niederlage in Sevilla am vergangenen Dienstag vor. In der Folge waren erstaunlich detaillierte Informationen zum Ablauf des späteren Abends in der "Bild"-Zeitung aufgeschlüsselt worden. Kein Zeichen für Geschlossenheit.

In Sachen Aufarbeitung habe sich das DFB-Präsidium aber auf eine gemeinsame Linie geeinigt, hieß es bei der "FAZ". Die "Bild" schrieb von einer Aussprache, die "sehr sachlich" gewesen sei.

Nun ist es an Löw, der sich in seine badische Heimat zurückgezogen hat, zusammen mit Co-Trainer Marcus Sorg, Torwart-Coach Andreas Köpke und Bierhoff neben dem Ist-Zustand auch den Soll-Zustand zu analysieren und zu erklären. Die Verantwortlichen für die Mannschaft müssen das Präsidium letztlich davon überzeugen, wie sie das Team wieder zu einer Erfolgseinheit formen wollen, um im kommenden Sommer das erklärte Ziel Halbfinale bei der EM zu erreichen.

Ob es nach der Sitzung Anfang kommenden Monats eine Abstimmung über Löws Zukunft geben wird, sei unklar, schrieb die "Bild". Nur drei Tage später wird am 7. Dezember die WM-Qualifikation ausgelost. Erst Mitte März wird der Bundestrainer seinen Kader wieder zusammenrufen können, um dann zum letzten Mal vor dem EM-Trainingslager mit seinen Nationalspielern arbeiten zu können.

© dpa-infocom, dpa:201120-99-409382/10

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