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Deutsche gehen leer aus Österreicher Mayer holt Gold im Super-G

Für die deutschen Skirennfahrer reicht es im olympischen Super-G wie erwartet nicht zu einer Medaille. Dennoch überwiegt ein positives Gefühl. Den Sieg holt sich überraschend der Österreicher Matthias Mayer, der schmerzhafte Tage hinter sich hat.

Von Manuel Schwarz und Maximilian Haupt, dpa 16.02.2018, 07:41

Pyeongchang (dpa) - Andreas Sander machte sich zufrieden auf den langen Heimweg, Thomas Dreßen hatte beim Verlassen der Piste gar ein breites Grinsen im Gesicht. Auch ohne Medaillen haben die deutschen Speed-Fahrer ein positives Fazit ihrer Olympia-Premieren in Südkorea gezogen.

Beim Super-G-Sieg des Österreichers Matthias Mayer waren Sander auf Rang acht und Dreßen als Elfter am Freitag zwar nicht in Schlagdistanz zum Podium. "Das war nicht schlecht, aber auch nicht richtig gut", sagte Sander dennoch und ergänzte in der Hoffnung, sich bei den Winterspielen in vier Jahren wieder präsentieren zu können: "Vielleicht waren das ja nicht meine letzten Olympischen Spiele."

Die Schussfahrer im deutschen Ski-Team waren als Mit-Favoriten und aussichtsreiche Außenseiter nach Asien gekommen und hatten damit ein vor vier Jahren gestecktes - kühnes - Ziel bereits erfüllt. Weil es letztlich nicht mit dem ersten Edelmetall seit Markus Wasmeiers zwei Goldmedaillen 1994 in Lillehammer klappte, war Bundestrainer Mathias Berthold "nicht ganz happy". Der Coach meinte, dass die Winterspiele in der Entwicklung seiner Truppe "vielleicht etwas zu früh" kamen.

"Man muss mal die Kirche im Dorf lassen", mahnte Dreßen, der mit seinem Super-G zum Abschluss der Spiele zufrieden war, zumal er kein Anwärter auf das Podium war wie noch tags zuvor in der Abfahrt. "Man muss auch mal ruhig bleiben und das ganze objektiv betrachten, wer da vor mir ist und wer hinter mir", sagte der 24-Jährige rückblickend auf sein wichtigstes Rennen bei Olympia. "Das sind, glaube ich, keine Nasenbohrer. Man kann schon sagen, dass es nicht nur ein fünfter Platz war, sondern ein sehr guter fünfter Platz."

Im Super-G hatten die zwei Deutschen nochmal attackiert, dabei aber kleine Fehler gemacht. "Ich habe eine gute Leistung, aber nicht ganz die Topleistung abrufen können. Mit Glück wäre mehr möglich gewesen", sagte Sander. An das Podium dachte er dabei aber nicht. "Am Ende muss man anerkennen, dass die anderen zu gut waren und ich auch mit einem Traumlauf nicht um die Medaillen hätte mitreden können."

Nur der dritte deutsche Starter Josef Ferstl, der in diesem Winter im Weltcup schon den Super-G von Gröden gewonnen hatte, enttäuschte als 27. und sagte danach, es habe "gar nichts funktioniert".

An besten machten es Olympiasieger Mayer, der zweitplatzierte Beat Feuz aus der Schweiz und Norwegens Kjetil Jansrud auf Rang drei. Mayer ist der zweite männliche Skirennfahrer nach Aksel Lund Svindal, der Olympia-Gold in beiden Speed-Events holte - vor vier Jahren in Sotschi hatte er die Abfahrt gewonnen. "Das ist etwas ganz Spezielles für mich", berichtete Mayer. Sein Vater Helmut hatte 1998 Olympia-Silber gewonnen. Nach einem Sturz im Kombinationsrennen wegen einer schmerzhaften Hüftblessur musste Mayer um seinen Start bangen musste. Nach dem Abfahrts-Debakel vor Vortag - schlechter war Österreich seit 1960 nicht - bescherte er der Skination dann aber einen unerhofften Glücksmoment.

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