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Formel 1 auf dem Nürburgring Pole von Bottas vor Hamilton - Hülkenbergs "wilder Ritt"

Nico Hülkenberg im Dauerstress. In Windeseile springt er beim Formel-1-Comeback auf dem Nürburgring erneut als Ersatz bei Racing Point ein. Sebastian Vettel scheidet in der Eifel-Qualifikation vorzeitig aus. Die Pole holt sich nicht Lewis Hamilton.

Von Martin Moravec, dpa 10.10.2020, 15:33

Nürburg (dpa) - Mit einer Klasse-Runde kurz vor Schluss hat Valtteri Bottas seinem Mercedes-Teamkollegen Lewis Hamilton die Pole Position beim Formel-1-Comeback auf dem Nürburgring weggeschnappt.

Der Finne verwies den Engländer beim nächsten Blitz-Comeback von Nico Hülkenberg in der Qualifikation zum Grand Prix der Eifel mit seiner 14. Karriere-Pole auf Position zwei. Sieben Jahre nach dem letzten Rennen auf dem Traditionskurs will WM-Spitzenreiter Hamilton am Sonntag (14.10 Uhr/RTL und Sky) dennoch mit seinem 91. Grand-Prix-Sieg mit Rekordhalter Michael Schumacher gleichziehen.

Nach seinem nächsten Turbo-Comeback bei Racing Point musste sich Hülkenberg als Ersatz für den Kanadier Lance Stroll mit dem 20. und letzten Platz begnügen. Sebastian Vettel schaffte es in seinem Ferrari ebenfalls nicht in die letzte K.o.-Runde und wurde Elfter.

"Nach der Schande gestern war es gut, dass wir zum Fahren gekommen sind", befand Vettel. Die beiden Trainings am Freitag waren nach Regen und Nebel aus Sicherheitsgründen abgesagt worden. "Ich glaube, mit dem weichen Reifen ging es eigentlich recht gut. Ich habe die Zeit im ersten Sektor verloren", begründete Vettel später sein vorzeitiges Aus. "Es hat sich eigentlich ganz in Ordnung angefühlt und nicht, als gingen noch Welten mehr."

Hülkenberg ging das Risiko als Stellvertreter ein - und konnte nicht mehr rausholen. "Die ersten zwei Runden waren wirklich Geeiere", meinte er nach seinem irren Tag. "So oder so, es war ein wilder Ritt. Von elf Uhr bis jetzt ist einiges passiert." Hülkenberg saß nach eigenen Angaben mittags noch beim Kaffeetrinken. "Es war noch wilder als beim letzten Mal." Hülkenberg geht nun mit nur 18 Minuten Einfahrzeit aus der ersten K.o.-Runde ins Eifel-Rennen.

Neben ihm steht in der letzten Startreihe Alfa-Romeo-Mann Kimi Räikkönen, der am Sonntag mit 323 Grand-Prix-Einsätzen Rubens Barrichello ablöst und alleiniger Rekordhalter wird.

Hamilton verpasste seine 97. Karriere-Pole erst nach einem makellosen Umlauf von Bottas. "Das ist so ein schönes Gefühl, wenn man es mit der letzten Runde schafft", berichtete der WM-Zweite. "Es war aber knifflig, weil wir nur wenig Zeit zum Üben hatten." Für Hamilton werden am Sonntag "einige Faktoren" den Ausschlag geben: das Verhalten der Reifen oder die passende Boxenstrategie. Hinter dem Mercedes-Duo landete Max Verstappen im Red Bull auf Platz drei.

Erst knapp 50 Minuten vor der Startplatzjagd hatte Racing Point Hülkenbergs nächstes Comeback verkündet. Stroll musste wegen Unwohlseins schon das Abschlusstraining auslassen. "Es war einfach, für ihn das Auto einzurichten, er kennt das Auto, er kennt das Team", erläuterte Teamchef Otmar Szafnauer.

Hülkenberg hatte schon im Sommer in Silverstone zwei Aushilfseinsätze für sein früheres Team absolviert, nachdem Strolls Teamkollege Sergio Perez positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Der Emmericher war seit seinem Abschied von Renault Ende vergangenen Jahres ohne Cockpit und arbeitete seitdem auch als TV-Experte für den Fernsehsender RTL. Hülkenberg habe sich nun glücklicherweise in Köln aufgehalten, teilte Racing Point mit. Der Nürburgring liegt nur gut eine Stunde Autofahrt von Köln entfernt.

Vettel verpasste erneut in dieser Saison die letzte K.o.-Runde. Schon zum achten Mal schaffte es der viermalige Weltmeister in seinem letzten Ferrari-Jahr nicht unter die besten zehn Fahrer. "Es ist die Frage, ob mein Auto mitspielt oder nicht, ich werde alles probieren", kündigte Vettel an. An eine Wiederholung seines Sieges von 2013 ist jedoch nicht zu denken.

© dpa-infocom, dpa:201010-99-896642/7

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