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Bedrängter Künster Regisseur Serebrennikow kann momentan nicht reisen

Seine Inszenierungen sind weltweit gefragt, aber in seinem Heimatland werden dem russischen Regisseur Kirill Serebrennikow Steine in den Weg gelegt.

14.08.2017, 10:47

Stuttgart/München (dpa) - Der Intendant der Stuttgarter Oper, Jossi Wieler, hofft im Fall des russischen Regisseurs Kirill Serebrennikow auf politische Unterstützung.

"Möglicherweise kann ein Dialog zwischen der russischen und der deutschen Politik helfen", sagte Wieler der "Süddeutschen Zeitung". Serebrennikow sieht sich in Moskau mit Vorwürfen der Veruntreuung konfrontiert, sein Pass wurde eingezogen. In Stuttgart soll Serebrennikow am 22. Oktober "Hänsel und Gretel" als erste Opernpremiere der neuen Spielzeit inszenieren.

"Alle Vorgänge gegen ihn sind politisch", sagte Wieler. "Man will ihn als Künstler gängeln, kriminalisieren, marginalisieren." Im Juli hatte das Bolschoi Theater sein neues Ballett über das Leben des Tänzers Rudolf Nurejew (1938-1993), der sich aus der Sowjetunion abgesetzt hatte und an Aids gestorben war, kurz vor der Welturaufführung gestoppt.

"Ich kann nur an die Verantwortlichen in Moskau appellieren, dass sie sich, Russland, uns und alle anderen nicht darum bringen, neue Aufführungen dieses Künstlers von Weltrang erleben zu können", sagte Wieler. Die Stuttgarter Produktion könne niemand anders übernehmen. "Das ist so individuell, so persönlich, dass nur Kirill das machen kann." Serebrennikow ist auch als Kostümbildner engagiert für die Aufführung.

Oper "Hänsel und Gretel"

Staatsoper Stuttgart über Kirill Serebrennikow