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Sechs-Punkte-Spiel: Stuttgart gegen Bremen unter Druck

Mit Robin Dutt sollte in Stuttgart vieles besser werden, geändert hat sich bis jetzt aber nicht viel. Der VfB steckt wieder im Abstiegskampf. Gegen seinen ebenfalls kriselnden Ex-Club Werder Bremen soll nun ein Befreiungsschlag gelingen.

Von Nils Bastek und Elmar Dreher, dpa 03.12.2015, 11:15

Stuttgart (dpa) - Wenn es um seine früheren Arbeitgeber geht, bleibt Robin Dutt nüchtern. Er könne das bei Spielen gegen seine Ex-Clubs immer gut trennen, sagt der Sportvorstand des VfB Stuttgart. Auch vor der richtungsweisenden Partie am Sonntag gegen Werder Bremen zeigt der Manager keine Emotionen.

Die Voraussetzungen sind die gleichen, meint der ehemalige Werder-Trainer. Wir müssen schauen, dass wir mit den Voraussetzungen besser umgehen und uns besser vorbereiten.

Mit den Voraussetzungen meint der 50-Jährige die Situation im Tabellenkeller der Fußball-Bundesliga. Der VfB ist Vorletzter mit nur zehn Punkten und bereits 35 Gegentoren. Werder hat drei Punkte mehr und steht zwei Plätze höher. Mathematisch ist es natürlich kein Sechs-Punkte-Spiel, aber symbolisch. Es ist ein Spiel zur Vermeidung eines Sechs-Punkte-Abstands, rechnet der Sportvorstand vor.

Nach der Beurlaubung von Trainer Alexander Zorniger steht Dutt im Fokus. Mal wieder erwischte der VfB einen schwachen Start in die Saison und befindet sich schon früh im Abstiegskampf. Mit Dutts Amtsantritt im Januar hatte vieles besser werden sollen, sein Versuch mit dem dickköpfigen Zorniger ging jedoch schief. Aber er habe nie Soforthilfe versprochen, sagte Dutt dem Kicker (Donnerstag). Es ging um nachhaltige Veränderungen, die Zeit brauchen.

Zeit kann sich Interimstrainer Jürgen Kramny nur mit dringend benötigten Punkten erarbeiten. Sollte Kramnys Mannschaft nach der 1:4-Pleite in Dortmund auch gegen Werder patzen, dürfte Dutt seine Suche nach einem Nachfolger intensivieren. Die Ergebnisse sind am Ende das Entscheidende, sagt er. Tayfun Korkut, Jos Luhukay oder der ehemalige HSV-Coach Mirko Slomka gelten als Kandidaten. Gladbachs ehemaliger Erfolgstrainer Lucien Favre dürfte wohl nur bei dem Angebot eines europäischen Topclubs seine bis zum Sommer geplante Pause unterbrechen.

Die Rückkehr auf die Trainerbank schließt Dutt für sich selbst aus. Vor etwas mehr als einem Jahr war er in Bremen beurlaubt und durch Viktor Skripnik ersetzt worden. Auch für den Ukrainer lief es schon besser. Vor allem das herbe 1:3 im Nordderby gegen den HSV setzte den Werder-Fans zu. Aber Skripnik betont, dass er Rückendeckung von der oberen Etage und vom ganzen Verein spüre. Im Oktober 2014 war er wie Kramny jetzt von der zweiten Mannschaft zu den Profis aufgerückt und hatte die Mannschaft mit ansehnlichem Fußball wieder in die Spur gebracht. Doch inzwischen steht auch der 46-Jährige unter Druck.

Die Stuttgarter stehen auch mit dem Rücken zur Wand, sind in einer ähnlichen Situation, sagte Werder-Kapitän Clemens Fritz der Kreiszeitung Syke. Für beide Mannschaften ist es ein richtig wichtiges Spiel. Auch für seinen Ex-Coach Robin Dutt. Der aber will die Partie bloß nicht überbewerten: Egal, wie es ausgeht, am Sonntag wird nichts entschieden.

Fritz-Interview

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