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Monarchie Spanische Königsfamilie beginnt Sommerurlaub auf Mallorca

Nach den turbulenten Tagen kommen dieser Ferien wie gerufen. Die Royals aus Madrid verbringen ihren Sommerurlaub traditionell auf der Baleareninsel. Es ist aber nicht nur Entspannung angesagt.

08.08.2020, 16:11
Isaac Buj
Isaac Buj EUROPA PRESS

Palma de Mallorca (dpa) - Die spanische Königsfamilie hat ihren jährlichen Sommerurlaub auf Mallorca begonnen.

Am Steuer eines Wagens traf König Felipe VI. (52) zusammen mit Königin Letizia (47) und den beiden Töchtern, Kronprinzessin Leonor (14) und Infantin Sofía (13), am späten Freitagabend im Marivent-Palast vor den Toren der Inselhauptstadt Palma ein. Wie auf Fotos zu sehen ist, trugen alle vier Corona-Schutzmasken.

Nach Angaben des Königshauses wird die Familie bis zum 18. August auf der Mittelmeerinsel bleiben. Felipe und Letizia haben allerdings auch ein dichtes Arbeitsprogramm, wie das Königshaus mitteilte. Bereits am Montag werde der König Regionalpräsidentin Francina Armengol und weitere Inselpolitiker empfangen, hieß es. An den nachfolgenden Tagen stehen den Angaben zufolge weitere Termine an, unter anderem am Mittwoch ein Treffen mit Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez.

Die Familie will auch andere Balearen-Inseln besuchen, um sich über die wirtschaftliche und soziale Situation während der Corona-Pandemie zu informieren. Der traditionelle Empfang für die Balearen-Gesellschaft fällt dieses Jahr wegen Covid-19 aus. Auch der Fototermin im Marivent-Palast soll erstmals nicht stattfinden.

Medien mutmaßen, dass vor allem die Absage dieses Fototermins mit der Affäre um Felipes Vater zusammenhängt. Am Montag war mitgeteilt worden, dass der unter Korruptionsverdacht stehende Altkönig Juan Carlos Spanien verlässt und seine Residenz ins Ausland verlegt. Der Aufenthaltsort des 82-Jährigen ist seitdem unbekannt. Seine Gattin Sofía hält sich bereits seit einigen Tagen auf Mallorca auf. Einige Medien und Politiker warfen dem Altkönig vor, er sei "geflohen". Der Anwalt von Juan Carlos versicherte, sein Mandant werde der spanischen Justiz weiterhin zur Verfügung stehen.

Der Skandal dreht sich um mutmaßliche Schmiergeldzahlungen beim Bau einer Hochgeschwindigkeitsbahnstrecke in Saudi-Arabien durch ein spanisches Konsortium. Juan Carlos soll 2008 von den Saudis 100 Millionen US-Dollar für die Vermittlung kassiert haben. Damals genoss er als Monarch zwar noch Immunität. In Zusammenhang mit der Zahlung wird er aber nun der Steuerhinterziehung und der Geldwäsche nach seiner Abdankung im Juni 2014 verdächtigt. Im Juni leitete das Oberste Gericht in Madrid Ermittlungen ein.

© dpa-infocom, dpa:200808-99-89494/5