1. Startseite
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. "Wege aus dem Bauhaus" - Gerhard-Marcks-Schau in Weimar

Bauhausjubiläum 2019 "Wege aus dem Bauhaus" - Gerhard-Marcks-Schau in Weimar

Ab 1919 ist Weimar für einige Jahre ein Schmelztiegel für neue Ideen in Kunst und Design. Zu den Bauhaus-Meistern gehört der Bildhauer Gerhard Marcks. Er vertritt wie kaum ein anderer die Idee der Erneuerung aller Künste durch das Handwerk.

16.08.2017, 15:07
Die Gipsskulptur «Griechinnen» von Gerhard Marcks (1931). Foto: Jens Kalaene
Die Gipsskulptur «Griechinnen» von Gerhard Marcks (1931). Foto: Jens Kalaene dpa-Zentralbild

Weimar (dpa) - Mit der Ausstellung "Wege aus dem Bauhaus. Gerhard Marcks und sein Freundeskreis" gibt die Klassik Stiftung Weimar ihren Auftakt zum 100. Gründungsjubiläum 2019.

"Gezeigt werden rund 200 Objekte von 30 Leihgebern aus Deutschland und dem Ausland" sagte der Generaldirektor der Museen, Wolfgang Holler, am Mittwoch vor Eröffnung. Der Bildhauer Gerhard Marcks (1889-1981) war einer der ersten von Bauhaus-Gründer Walter Gropius berufenen Meister in Weimar. Wie kaum ein anderer Künstler habe er die ursprüngliche Idee einer Erneuerung aller Künste durch das Handwerk vertreten. Auch nach Auflösung des Bauhauses und bis weit in die 70er Jahre hätten er und seine Mitstreiter diese Idee über Europa hinaus verbreitet.

Die Ausstellung will bis zum 5. November mit Skulpturen, Zeichnungen, Grafiken, Keramiken und Installationen einen neuen Blick auf ein Bauhaus jenseits von Industrie, Typisierung und Serienproduktion werfen. "Am frühen Bauhaus haben die Vielfalt der Ansätze versucht, gegeneinander zu bestehen", sagte Holler. Marcks - er leitete die Keramische Werkstatt in Dornburg - kam von der kreativ-figürlichen Traditionslinie. Dies habe er auch gegenüber Gropius vertreten. Es sei aber letztlich der Grund seines Ausscheidens aus dem Bauhaus und des Wechsels an die Burg Giebichenstein bei Halle gewesen. Marcks habe aber zeitlebens seine Position als eine wichtige des Bauhauses vertreten, sagte Holler.

Die Klassik Stiftung zeige Marcks nicht von ungefähr als ersten großen Beitrag zum Jubiläum 2019, sagte Holler. Nach dem Zweiten Weltkrieg war 1958 die erste Bauhaus-Ausstellung in Weimar Gerhard Marcks gewidmet. Nun präsentiere die Stiftung in ihrer letzten großen Ausstellung vor Eröffnung des neuen Bauhaus-Museums wiederum diesen außerordentlichen Künstler. Der Direktor des Gerhard-Marcks-Hauses in Bremen, Arie Hartog, ergänzte: "Es ist wichtig, Marcks in diesem Kontext zu sehen. Man kennt ihn als figürlichen Bildhauer und die wenigstens verstehen den Bezug zum Bauhaus." In Bremen ist die Ausstellung vom 26. November bis zum 4. März 2018 zu sehen.

Die Weimarer Ausstellung ist eine von drei großen Auftakt-Ausstellungen mit Dessau und Berlin, die sich gegenseitig ergänzten. Das Bauhaus-Dessau zeigt bereits die Ausstellung "Handwerk wird modern" und das Herstellen am Bauhaus. Das Bauhaus Archiv in Berlin werde mit Laszlo Moholy-Nagy und seiner innovativen Fotografie das Gegenstück zu Marcks zeigen.

Die Bronzeskulptur «Stürzender Herbert» von Gerhard Marcks (1980). Foto: Jens Kalaene
Die Bronzeskulptur «Stürzender Herbert» von Gerhard Marcks (1980). Foto: Jens Kalaene
dpa-Zentralbild
Das «Relief einer Frau mit Säugling» aus vergoldeten Lindenholz (1919) von Gerhard Marcks. Foto: Jens Kalaene
Das «Relief einer Frau mit Säugling» aus vergoldeten Lindenholz (1919) von Gerhard Marcks. Foto: Jens Kalaene
dpa-Zentralbild
Die Bronzeskulptur «Social Consciousness (Soziales Bewusstsein)» von Gerhard Marcks (1950). Foto: Jens Kalaene
Die Bronzeskulptur «Social Consciousness (Soziales Bewusstsein)» von Gerhard Marcks (1950). Foto: Jens Kalaene
dpa-Zentralbild
Das Neue Museum Weimar. Foto: Jens Kalaene
Das Neue Museum Weimar. Foto: Jens Kalaene
dpa-Zentralbild