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ATP Finals Zverev nach Auftaktniederlage in London unter Druck

Eigentlich stimmte die Form von Alexander Zverev vor den ATP Finals. Zwei Titel, eine Finalteilnahme - Zverev war in guter Verfassung. Doch zum Auftakt in London war davon nichts mehr zu sehen. Vor allem ein altes Problem trat wieder zutage.

Von Lars Reinefeld, dpa 17.11.2020, 12:03
John Walton
John Walton PA Wire

London (dpa) - Alexander Zverev suchte nicht lange nach Erklärungen oder Entschuldigungen.

"Seit dem Re-Start war es wahrscheinlich das schlechteste Spiel von mir", sagte Deutschlands bester Tennisspieler nach der ernüchternden 3:6, 4:6-Niederlage gegen den Russen Daniil Medwedew im Auftaktspiel der ATP Finals. Ausgerechnet an jenem Ort, an dem er vor zwei Jahren mit dem überraschenden Gewinn des Titels den bislang größten Erfolg seiner Karriere gefeiert hatte, zeigte Zverev am Montagabend eine derart fehlerhafte und energielose Leistung, die für die weiteren Matches nur wenig Gutes erahnen lässt.

"Ich muss besser spielen. Wenn ich so spiele wie heute, werde ich hier kein Spiel gewinnen", sagte der 23-Jährige selbstkritisch und ehrlich zugleich. Am Mittwoch (15.00 Uhr/Sky) geht es für Zverev gegen den Argentinier Diego Schwartzman, der in seinem ersten Spiel in London beim 3:6, 2:6 gegen den Serben Novak Djokovic ebenfalls chancenlos war. Zum Abschluss der Gruppenspiele am Freitag trifft Zverev dann auf den Weltranglisten-Ersten.

"Jetzt ist es ein ganz normales Turnier. Wenn ich verliere, bin ich draußen", sagte Zverev. Gegen Medwedew, gegen den er bereits einige Tage zuvor im Finale des Masters-1000-Turniere von Paris verloren hatte, haderte die deutsche Nummer eins wieder einmal mit seinem Service. Schon im ersten Aufschlagspiel unterliefen Zverev drei Doppelfehler, insgesamt waren es im ersten Satz sechs. Zu viele, um gegen den anfangs nervösen, dann aber sehr soliden Medwedew eine Chance zu haben.

Insgesamt wirkte es so, als fühle sich Zverev in der weitgehend menschenleeren O2 Arena unwohl. Der gebürtige Hamburger begann früh zu hadern, blickte immer wieder zu seinem Trainer David Ferrer auf die Tribüne. Außerdem bewegte sich Zverev nicht so gut wie noch in Paris oder zuvor in Köln, wo er gleich zwei Turniere nacheinander gewonnen hatte. Dass er mit Oberschenkelproblemen nach London gereist war, könnte eine Erklärung gewesen sein. Doch Zverev erwähnte dies am späten Montagabend nicht. "Es war einfach kein gutes Spiel von mir heute", sagte er.

Dass ihn Medwedew Mitte des zweite Satzes mit einem von unten gespielten Aufschlag auch noch ein wenig demütigte, machte den verkorksten Abend für Zverev perfekt. Doch auch diese ungewöhnliche Aktion sorgte beim Verlierer für keine Beschwerden. "Es war Teil seiner Taktik, das gehört dazu", sagte er. "Daniil und ich kennen uns schon seit wir klein sind. Wir haben kein Problem miteinander."

© dpa-infocom, dpa:201117-99-357572/3

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