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2. Liga Zweite Scheidung: Darmstadt 98 trennt sich von Schuster

Im Existenzkampf der 2. Bundesliga greift Darmstadt 98 zum bewährten Mittel: Der Verein beurlaubt seinen Trainer. Ein Nachfolger soll zügig gefunden werden und die Hessen vor einem möglichen Absturz in die Drittklassigkeit bewahren.

Von Eric Dobias, dpa 18.02.2019, 19:12
Dirk Schuster ist nicht mehr Trainer des SV Darmstadt 98. Foto: Uwe Anspach
Dirk Schuster ist nicht mehr Trainer des SV Darmstadt 98. Foto: Uwe Anspach dpa

Darmstadt (dpa) - Die einstige Muster-Ehe zwischen dem SV Darmstadt 98 und Trainer Dirk Schuster ist zum zweiten Mal geschieden worden. Der Zweitligist hat auf die sportliche Misere reagiert und sich mit sofortiger Wirkung von dem 51 Jahre alten Fußball-Lehrer getrennt.

Gleichzeitig wurde der bisherige Sportkoordinator Carsten Wehlmann zum Sportlichen Leiter des Tabellen-14. befördert und mit der Suche nach einem Nachfolger beauftragt. "Aufgrund der starken Gefährdung der in dieser Saison ausgerufenen Ziele und der nicht zufriedenstellenden sportlichen Entwicklung der Mannschaft haben wir uns zu dieser Entscheidung gezwungen gesehen", begründete Darmstadts Präsident Rüdiger Fritsch die Freistellung von Schuster sowie dessen Co-Trainern Sascha Franz und Frank Steinmetz.

"Wir bedauern es sehr, diesen Schritt vollziehen zu müssen", sagte Fritsch. Das Trio habe "große Verdienste um den SV 98 erworben".

Der im Sommer vom Ligarivalen Holstein Kiel geholte Wehlmann soll nun zügig einen "zum SV 98 passenden Trainer" verpflichten. Man werde sich dabei aber nicht unter Druck setzen, betonte Fritsch. "Wir lassen uns lieber zwei Tage mehr Zeit als zwei zu wenig." Vorerst wird das Trio Kai-Peter Schmitz, Dimo Wache und Uwe Zimmermann die Mannschaft auf das Heimspiel am kommenden Samstag gegen Dynamo Dresden vorbereiten.

Nach nur sechs Punkten aus den vergangenen zehn Spielen beträgt der Abstand der Hessen zum Abstiegsrelegationsplatz nur noch vier Zähler. Die Vereinsführung sah daher den Zeitpunkt gekommen, das Trainerteam um Schuster auszuwechseln, um den drohenden Absturz in die Drittklassigkeit zu vermeiden.

Vor diesem hatte Schuster die Lilien in der Vorsaison bewahrt, nachdem er die Mannschaft Mitte Dezember 2017 als Nachfolger von Torsten Frings auf Rang 16 übernommen hatte. Dank einer Serie von elf Spielen ohne Niederlage kletterten die Hessen damals noch auf Platz zehn. Doch in dieser Spielzeit stagnierte die Mannschaft.

Für Schuster, dessen Vertrag noch bis zum Saisonende gilt, war es bereits das zweite Engagement in Darmstadt. Zuvor hatte er den Verein schon von Dezember 2012 bis Sommer 2016 betreut und in dieser Zeit von der 3. Liga in die Bundesliga geführt. Trotz des überraschenden Klassenerhalts wechselte der damals gefeierte und später zum Trainer des Jahres gekürte Schuster zum FC Augsburg, wo der ehemalige Bundesligaprofi aber nach nur sechs Monaten beurlaubt wurde.

Auch für Darmstadt ging es nach der ersten Trennung abwärts. Der als Nachfolger geholte Norbert Meier musste nach nur zwölf Spielen gehen. Dessen Nachfolger Frings konnte den Abstieg nicht verhindern und war den Job nach einem Jahr wieder los. Nun ist Wehlmann gefordert, einen geeigneten Trainer zu finden, der die Hessen wieder in ruhiges Fahrwasser führt. Zum Anforderungsprofil sagte Fritsch: "Wir suchen definitiv keinen Feuerwehrmann."

Vereinsmitteilung