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Verdacht auf Anschlagspläne Drei mutmaßliche IS-Anhänger in Offenbach festgenommen

Der Hauptverdächtige soll sich bereits Chemikalien zur Herstellung von Sprengstoff beschafft haben. Die Polizei nimmt in Offenbach drei Männer fest. Sie sollen einen Terroranschlag im Rhein-Main-Gebiet geplant haben.

12.11.2019, 20:51

Offenbach (dpa) - Drei mutmaßliche Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat sollen im Rhein-Main-Gebiet einen Anschlag mit Sprengstoff oder Schusswaffen vorbereitet haben. Sie wurden in Offenbach festgenommen, wie die Staatsanwaltschaft Frankfurt und das Hessische Landeskriminalamt mitteilten.

Die Männer sollen geplant haben, bei einem Anschlag möglichst viele Menschen zu töten. Ein konkretes Anschlagsziel gab es nach ersten Erkenntnissen der Ermittler jedoch noch nicht. "Es wurde rechtzeitig eingeschritten, so dass eine Gefahr verhindert werden konnte", sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft.

Etwa 170 Beamte, darunter auch Spezialkräfte, waren an der Razzia beteiligt. Sie durchsuchten drei Wohnungen in Offenbach wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat. Bei den polizeibekannten Verdächtigen handelt es sich um einen 24 Jahre alten Deutschen mazedonischer Abstammung sowie zwei türkische Staatsangehörige im Alter von 22 und 21 Jahren.

Sie sollen sich in der Vergangenheit als Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bezeichnet haben. "Uns liegen entsprechende Aussagen von Bekannten vor", sagte die Sprecherin. Es habe zudem verdeckte Ermittlungen gegeben. Die Behörden waren den mutmaßlichen IS-Anhängern seit Ende Oktober auf der Spur.

Als Hauptverdächtiger gilt der 24-Jährige, er soll sich Chemikalien und Geräte zur Herstellung von Sprengstoff beschafft und im Internet nach Schusswaffen gesucht zu haben. Ob alle drei Verdächtigen vor den Haftrichter kommen oder nur der Hauptverdächtige, soll am Mittwoch entschieden werden. Ursprünglich war eine Vorführung des 24-Jährigen bereits am Dienstag geplant.

Die Sprecherin der Staatsanwaltschaft sagte, bei den Durchsuchungen seien zahlreiche Beweismittel beschlagnahmt worden, darunter schriftliche Unterlagen und elektronische Datenträger. Man habe bereits kurz nach der Festnahme begonnen, diese Medien auszuwerten. In welcher Beziehung die Männer zueinander stehen, sagte die Sprecherin nicht. Offen blieb auch, ob sie bereits als Gefährder bekannt waren.

Bereits im März hatte die Polizei im Rhein-Main-Gebiet zehn mutmaßliche Salafisten festgenommen, die einen Terroranschlag geplant haben sollen. Hauptverdächtige waren zwei 31 Jahre alte Brüder aus Wiesbaden und ein 21-Jähriger aus Offenbach, die jeweils die deutsche Staatsangehörigkeit hatten.