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Porträt Vom Bio-Unterricht zum Nobelpreis: US-Forscher Gregg Semenza

07.10.2019, 15:26
Gregg Semenza, US-Pädiater und Professor an der Johns Hopkins University, hat mehr als 400 wissenschaftliche Artikel verfasst und bereits zahlreiche renommierte Preise bekommen. Foto: Will Kirk/Johns Hopkins University/AP/dpa
Gregg Semenza, US-Pädiater und Professor an der Johns Hopkins University, hat mehr als 400 wissenschaftliche Artikel verfasst und bereits zahlreiche renommierte Preise bekommen. Foto: Will Kirk/Johns Hopkins University/AP/dpa Johns Hopkins University

New York (dpa) - Gregg Semenzas Faszination für Wissenschaft begann im Biologie-Unterricht der High School. Seine Lehrerin habe ihm "die Wunder der Biologie und das Aufregende daran, etwas fundamental zu verstehen" vermittelt, sagte der nun frisch gekürte Medizin-Nobelpreisträger einmal.

Geboren wurde Semenza 1956 in New York als ältestes von fünf Kindern eines Psychotherapeuten und einer Grundschullehrerin. Später zog die Familie in einen nördlichen Vorort der Metropole.

Nach der Schule ging Semenza an die Elite-Universität Harvard, um Genetik zu studieren. Als eine Freundin seiner Familie ein Kind mit Down-Syndrom bekam, änderten sich seine Forschungsinteressen. "Diese Erfahrung hat mich mehr in die Richtung der medizinischen Genetik gebracht, als es um den Doktortitel ging. Das war eine große Veränderung für mich." Nach dem Harvard-Abschluss ging Semenza an die University of Pennsylvania, forschte am Erbsubstanz-Molekül DNA und spezialisierte sich zum Kinderarzt.

Über die Duke University im US-Bundesstaat North Carolina kam er schließlich 1990 zur Johns Hopkins University im Bundesstaat Maryland, wo er seitdem forscht und wo er auch seine Frau Laura kennenlernte. Das Paar hat drei Kinder. Semenza hat mehr als 400 wissenschaftliche Artikel verfasst und bereits zahlreiche renommierte Preise für seine Arbeit bekommen.

"Das ist meine Religion", erklärte er 2016 in seiner Dankesrede nach dem Erhalt des Lasker-Preises, ebenfalls zusammen mit William Kaelin und Peter Ratcliffe. "Ich bin voller Staunen über das Ergebnis von vier Milliarden Jahren Evolution auf diesem Fleck des Universums und voller Hoffnung darauf, dass wir das Leben der Menschen um uns herum mit grundlegenden Entdeckungen und ihrer Übernahme in die klinische Praxis verbessern können."

Die Forscherin Soni Savai Pullamsetti hat mit Gregg Semenza zusammengearbeitet. "Er gibt immer großartige Ideen, wie es mit einem Projekt weitergehen soll", sagte die Expertin vom Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung im hessischen Bad Nauheim. Auch privat sei Semenza sehr freundlich und eine tolle Persönlichkeit.

Webseite bei Johns Hopkins Medicine

Informationen bei PNAS

Dankesreden beim Lasker-Preis