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Bis zu 40 Grad möglich Hitze in Deutschland bringt möglicherweise Temperaturrekord

Deutschland stehen extrem warme Tage bevor. Nach einem heißen Montag, wird es die kommenden Tage noch wärmer. Mitte der Woche könnte sogar ein mehr als 70 Jahre alter Wärmerekord gebrochen werden.

22.06.2019, 23:01
Diese Ausflügler am Ufer des Schlachtensees in Berlin proben schon einmal probate Mittel gegen die kommende Hitze. Foto: Christoph Soeder
Diese Ausflügler am Ufer des Schlachtensees in Berlin proben schon einmal probate Mittel gegen die kommende Hitze. Foto: Christoph Soeder dpa

Berlin (dpa) - Wird in dieser Woche ein Hitzerekord geknackt? Nachdem die Temperaturen am Dienstag noch einmal steigen sollen, rechnet der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Mittwoch mit Werten von bis zu 40 Grad.

Dann könnte es hierzulande noch heißer werden als in Südeuropa, wie DWD-Meteorologe Andreas Friedrich am Montag in Offenbach sagte. Aller Voraussicht nach wird Mittwoch der bislang wärmste Tag des Jahres. Die 1947 in Frankfurt gemessene Junirekord-Temperatur von 38,2 Grad könnte in den nächsten Tagen geknackt werden.

Den Allzeit-Hitzerekord in Deutschland hält Kitzingen in Bayern: Sowohl am 5. Juli 2015 sowie am 7. August 2015 registrierte der DWD an der dortigen Messstation 40,3 Grad Celsius. "Es liegt im Bereich des Möglichen, dass auch dieser Rekord übertroffen wird", sagte Friedrich. Schließlich gehe es nur um wenige Zehntel Grad.

Die Vorhersage im Einzelnen: Am Dienstag wird verbreitet mit Temperaturen von 31 bis 36 Grad gerechnet, entlang des Rheins und seiner Nebenflüsse können es sogar 38 Grad werden. An der Küste werden 29 Grad erwartet.

Am Mittwoch soll es abgesehen von einzelnen hohen Wolken sonnig werden, bei sehr geringem Schauer- und Gewitterrisiko. Im Südwesten - vom Saarland über das Rhein-Main-Gebiet und Nordbayern bis zum Niederrhein - können bis zu 40 Grad erreicht werden.

Somit stehen die Chancen in den kommenden Tagen gut, dass die 1947 in Frankfurt gemessene Junirekord-Temperatur von 38,2 Grad geknackt werden kann. Die Unwettergefahr sei laut Krüger hingegen bundesweit relativ gering durch die trockene Luftmasse.

Nach dem "ersten Hitzehöhepunkt" gehen die Temperaturen laut DWD am Donnerstag zwar leicht zurück, sie bleiben aber vom Niederrhein bis nach Oberfranken sowie südlich davon oberhalb der 30-Grad-Marke.

Dass es bereits im Juni zu den sehr heißen Temperaturen kommt, hat mehrere Gründe: "Aus Nordafrika strömt extrem heiße Luft in oberen Schichten nach Deutschland", erklärte DWD-Experte Friedrich. Hinzu komme der klare, wolkenfreie Himmel.

In den kommenden Tagen sollten Menschen auf sich und ihre Umgebung achten. Der Malteser Hilfsdienst weist darauf hin, dass es ab 37 Grad kritisch werde, besonders wenn es schwül sei. "Die Temperaturregelung des Körpers kann überfordert werden: Sonnenstich, Hitzschlag, Erschöpfung, Kreislaufversagen", sagte eine Sprecherin. Senioren, Babys und chronisch Kranke seien besonders gefährdet.

"Bei Säuglingen und Kleinkindern ist die Regelung der Körpertemperatur über das Schwitzen aufgrund der vergleichsweise geringen Körperoberfläche nur eingeschränkt möglich", sagte Malteser-Bundesarzt Rainer Löb. Bei älteren Menschen funktioniere die Wärmeregulierung nicht mehr so gut wie in jungen Jahren. "Das Durstgefühl ist oft gestört." Je nach Wetterlage vor Ort wollen die Malteser an den heißen Tagen die Einsatzbereitschaft im Rettungsdienst erhöhen.

In mehren europäischen Ländern kam es unterdessen zu Unwettern am Wochenende. Am Sonntagabend setzte starker Regen die serbische Hauptstadt Belgrad unter Wasser. Innerhalb einer Stunde fiel nach Medienberichten so viel Regen, wie normalerweise innerhalb eines Monats herunterkommt. Der Verkehr brach vielerorts zusammen. Auch der Westen der Schweiz und Teile Italiens wurden am Wochenende von Unwettern heimgesucht, Dutzende Menschen wurden bei Hagel verletzt.

In Griechenland dagegen brachen mehrere Wald- und Buschbrände aus. Der größte Brand tobte auf der Halbinsel Lagonisi rund 50 Kilometer östlich von Athen. Der Brandherd lag in der Nähe einer Wohngegend; die Einwohner etlicher Häuser wurden in Sicherheit gebracht. Bis Sonntag wurden die Flammen mit Löschflugzeugen und Hubschraubern gelöscht, wie die Feuerwehr mitteilte.

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Im bayerischen Straubing zeigt ein Thermometer schon 38 Grad an, während sich die Monteure eines Messestands für Pools während einer Pause auf dem Gelände der Ostbayernschau abkühlen. Foto: Armin Weigel
Im bayerischen Straubing zeigt ein Thermometer schon 38 Grad an, während sich die Monteure eines Messestands für Pools während einer Pause auf dem Gelände der Ostbayernschau abkühlen. Foto: Armin Weigel
dpa
Ein Mann sitzt bei am Rheinufer mit Blick auf den Mainzer Dom und schützt sich mit einem Hut gegen die Sonne. Foto: Andreas Arnold
Ein Mann sitzt bei am Rheinufer mit Blick auf den Mainzer Dom und schützt sich mit einem Hut gegen die Sonne. Foto: Andreas Arnold
dpa
Bloß nicht bewegen: Ein Hund liegt bei sommerlichen Temperaturen erschöpft auf den Steinen einer Terrasse. Foto: Martin Gerten
Bloß nicht bewegen: Ein Hund liegt bei sommerlichen Temperaturen erschöpft auf den Steinen einer Terrasse. Foto: Martin Gerten
dpa
Idylle mitten im hektischen Berlin: Ein Paar entspannt sich in Kreuzberg am Ufer des Landwehrkanals. Foto: Christoph Soeder
Idylle mitten im hektischen Berlin: Ein Paar entspannt sich in Kreuzberg am Ufer des Landwehrkanals. Foto: Christoph Soeder
dpa
Gut aufpassen: Ein Rettungsschwimmer vom Deutschen Roten Kreuz beobachtet die Badegäste im Wasser des Helenesees in Frankfurt/Oder. Foto: Patrick Pleul
Gut aufpassen: Ein Rettungsschwimmer vom Deutschen Roten Kreuz beobachtet die Badegäste im Wasser des Helenesees in Frankfurt/Oder. Foto: Patrick Pleul
dpa-Zentralbild
Badegäste im Freibad Ricklinger Bad in Hannover. Foto: Julian Stratenschulte
Badegäste im Freibad Ricklinger Bad in Hannover. Foto: Julian Stratenschulte
dpa
Wer tut sich das bei diesen Temperaturen freiwillig an? Teilnehmer des Helenesee-Triathlons in Frankfurt (Oder) starten zum Schwimmen. Foto: Patrick Pleul
Wer tut sich das bei diesen Temperaturen freiwillig an? Teilnehmer des Helenesee-Triathlons in Frankfurt (Oder) starten zum Schwimmen. Foto: Patrick Pleul
dpa-Zentralbild
Bei sommerlichen Temperaturen seit Jahren ein großer Anziehungspunkt: die Wasserski-Schleppliftanlage «Cable Island» am Neustädter See. Foto:  Peter Gercke
Bei sommerlichen Temperaturen seit Jahren ein großer Anziehungspunkt: die Wasserski-Schleppliftanlage «Cable Island» am Neustädter See. Foto: Peter Gercke
dpa-Zentralbild
So lässt es sich aushalten: Emma (l.) und Lotta, zwei Jahre alt, essen gut behütet im Schatten ein Eis. Foto: Roland Weihrauch
So lässt es sich aushalten: Emma (l.) und Lotta, zwei Jahre alt, essen gut behütet im Schatten ein Eis. Foto: Roland Weihrauch
dpa
Wohl dem, der jetzt ans Meer kann: Ein älteres Pärchen genießt das sonnige Wetter am Strand von Dangast. Foto: Mohssen Assanimoghaddam
Wohl dem, der jetzt ans Meer kann: Ein älteres Pärchen genießt das sonnige Wetter am Strand von Dangast. Foto: Mohssen Assanimoghaddam
dpa
Ab ans Wasser: Menschen kühlen sich Mainz-Kastel am Rheinufer ab. Foto: Andreas Arnold
Ab ans Wasser: Menschen kühlen sich Mainz-Kastel am Rheinufer ab. Foto: Andreas Arnold
dpa