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Jetzt drohen Überschwemmungen Hurrikan "Harvey" verliert in Texas an Kraft

Abgeschwächt, aber weiter gefährlich: Hurrikan "Harvey" wird nach seinem Auftreffen auf Land auf die zweitniedrigste Kategorie heruntergestuft. Doch jetzt drohen mit den erwarteten heftigen Regenfällen Überschwemmungen.

26.08.2017, 13:47

Washington (dpa) - Hurrikan "Harvey" ist mit großer Wucht auf die Südküste des US-Staates Texas getroffen. Nach dem Erreichen des Festlandes nahe der Stadt Rockport am Freitagabend (Ortszeit) verlor er allerdings an Kraft.

"Harvey" wurde vom Nationalen Hurrikanzentrum mittlerweile auf die - immer noch als gefährlich geltende - Kategorie zwei herabgestuft, wie der Fernsehsender CNN auf seiner Webseite berichtet. Zugleich warnte das Hurrikanzentrum auf seiner Webseite vor "katastrophalen Überschwemmungen" im Zuge heftiger Regenfälle, die für die kommenden Tage erwartet werden.

Die bisher angerichteten Schäden seien noch nicht abzusehen, so CNN weiter. Es sei aber damit zu rechnen, dass einige Gebiete "für Wochen oder Monate unbewohnbar" sein würden, zitierte der Sender Meteorologen. Einwohner der Gegend um Rockport, wo "Harvey" am späten Freitagabend (Ortszeit) auf Land getroffen war, berichteten unter anderem von umgestürzten Bäumen und Strommasten.

Der Hurrikan "Harvey" hat an einigen Orten in Texas das Stromnetz beschädigt. Rund 213 000 Menschen seien derzeit ohne Strom, berichtete der Netzbetreiber Ercot am Samstagmorgen (Ortszeit) auf seiner Webseite. Der Nationale Wetterdienst der USA warnte weiter vor verheerenden Springfluten, Regenfällen und Überschwemmungen, die im Südwesten des Bundesstaates noch bis in die Mitte der nächsten Woche andauern können.

US-Präsident Donald Trump teilte auf Twitter mit, er habe auf Anfrage des Gouverneurs von Texas, Greg Abbott, den Notstand ausgerufen. Dadurch würden die Regierungsgelder für Hilfsmaßnahmen in vollem Umfang verfügbar.

"Harvey" war als Hurrikan der Stärke 4 von 5 auf die texanische Südküste getroffen. Seit dem Hurrikan "Charley" im Jahr 2004 war dies das erste Mal, dass ein Hurrikan der Kategorie 4 das US-Festland erreicht, wie CNN weiter berichtete. An der Küste hatte er noch Windgeschwindigkeiten von mehr als 130 Meilen (mehr als 210 Kilometer) pro Stunde. Das Hurrikanzentrum stufte ihn aber bald auf die Kategorie 3 und schließlich auf die zweitniedrigste Stufe herab, nachdem die maximale Windgeschwindigkeit auf 110 Meilen pro Stunde (177 Kilometer pro Stunde) gesunken war.

Samstagfrüh begannen die Aufräumarbeiten an der texanischen Golfküste. Der Nachrichtensender CNN zeigte Schäden an vielen Gebäuden und umgestürzte Bäume. Zunächst gab es noch keine Informationen zu möglichen Toten oder Verletzten.

New York Times mit Liveticker aus Texas

Texas gehört zu den größten und bevölkerungsreichsten Bundesstaaten der Vereinigten Staaten. Zwischen dem Tal des Rio Grande im Süden und Amarillo im Nordwesten leben rund 28 Millionen Menschen. Wichtigste Städte sind das Ölzentrum Houston im Süden, Dallas und die Staatshauptstadt Austin. Neben der Energiewirtschaft ist die Landwirtschaft in Texas noch immer prägend. Sinnbildlich sind die großen Rinderherden. Die Cowboy-Tradition wird in vielen Orten von Texas noch immer hochgehalten. Fort Worth bei Dallas gilt etwa als Hauptstadt der Rodeoszene. Einst zu Mexiko gehörig, erklärte sich Texas nach kriegerischen Auseinandersetzungen 1836 für unabhängig. Neun Jahre später wurde es in die Vereinigten Staaten von Amerika eingegliedert. Texas ist einer der Staaten, in dem noch die Todesstrafe angewendet wird. Traditionell wird es von den konservativen Republikanern regiert. In der Bevölkerung gewinnen Zuwanderer aus Lateinamerika immer stärkeren Einfluss.

Regen und Wind fegen durch Palmen im texanischen Corpus Christi. Foto: Eric Gay
Regen und Wind fegen durch Palmen im texanischen Corpus Christi. Foto: Eric Gay
AP
Mit dem Lasso fängt ein Farmer in Creole (Louisiana, USA) ein Rind ein, um es in Sicherheit vor dem Sturm zu bringen. Foto: Lee Celano
Mit dem Lasso fängt ein Farmer in Creole (Louisiana, USA) ein Rind ein, um es in Sicherheit vor dem Sturm zu bringen. Foto: Lee Celano
The Daily Advertiser/AP
Ein vom Sturm umgewehter Leitungsmast liegt im der texanischen Corpus Christi mitten auf der Straße. Foto: Nick Wagner
Ein vom Sturm umgewehter Leitungsmast liegt im der texanischen Corpus Christi mitten auf der Straße. Foto: Nick Wagner
Austin American-Statesman/AP
Umgeknicktes Verkehrsschild: Hurrikan «Harvey» hat in der Nacht die Küste des US-Staats Texas erreicht. Foto: Nick Wagner
Umgeknicktes Verkehrsschild: Hurrikan «Harvey» hat in der Nacht die Küste des US-Staats Texas erreicht. Foto: Nick Wagner
Austin American-Statesman/AP
Blick von der Internationalen Raumstation (ISS) auf den Hurrikan «Harvey». Foto: NASA
Blick von der Internationalen Raumstation (ISS) auf den Hurrikan «Harvey». Foto: NASA
NASA