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Dreikönigstag Lage in Wintersport-Regionen trotz Feiertag etwas ruhiger

Winterliches Wetter und dann auch noch ein Feiertag? In mehreren Bundesländern wurde mit erneutem Chaos auf den Pisten und in den Ausflugsorten gerechnet. An einigen Orten zeigten die Gegenmaßnahmen jedoch anscheinend Wirkung.

06.01.2021, 16:35
Matthias Bein
Matthias Bein dpa-Zentralbild

Oberwiesenthal/Wernigerode/Olpe (dpa) - Nach dem jüngsten Ansturm auf die Wintersport-Regionen in Deutschland ist die Lage am Mittwoch trotz eines Feiertages in mehreren Bundesländern ruhiger geblieben.

In Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt wurde der Dreikönigstag gefeiert. An einigen beliebten winterlichen Ausflugsorten wurden weitere Maßnahmen getroffen, um einem erneuten Ansturm am Wochenende entgegenzuwirken. Das Wetter soll in höheren Lagen auch in den kommenden Tagen winterlich bleiben.

In Baden-Württemberg strömten zahllose Menschen mit ihren Autos in die Ausflugsgebiete vor allem im Schwarzwald. Erneut standen die Wagen dicht gedrängt auf einer Zufahrtsstraße, die Parkplätze waren ein weiteres Mal sehr gefüllt und einige Autos stellten die Rodler und Wanderer einfach am Straßenrand ab. Nach Einschätzung der Polizei war die Lage aber weniger dramatisch als in den vergangenen Tagen.

Auch im winterlichen Harz in Sachsen-Anhalt blieb es ruhiger. "Es ist bislang relativ entspannt", sagte ein Polizeisprecher am frühen Mittwochnachmittag. Die Polizei war am Feiertag vorsorglich mit zusätzlichen Beamten im Einsatz. Zu größeren Zwischenfällen kam es zunächst nicht. Nur noch wenige Verstöße gegen die Corona-Regeln gab es zuletzt auch in den sächsischen Wintersport-Regionen, wie ein Sprecher der Polizeidirektion Chemnitz am Mittwoch sagte.

Nach Schneefällen kam es in München zu einem Ansturm auf die Rodelberge. In Pasing belehrte die Polizei 150 Menschen und schickte sie nach Hause. Es sei einfach zu viel los gewesen, Abstände hätten nicht eingehalten werden können, sagte ein Polizei-Sprecher. Im Rest Bayerns blieb es wider Erwarten relativ ruhig. Auch im hessischen Mittelgebirge hielt sich der Andrang in Grenzen.

Im Nachbarland Österreich sind trotz des landesweiten Lockdowns Seilbahnen und Skilifte weiter geöffnet. Während die Situation auf vielen kleineren Skipisten problemlos zu funktionieren schien, kam es im Skigebiet Semmering immer wieder zu einem großen Zustrom an Gästen. Die Polizei kontrollierte verstärkt, um auf die Einhaltung der Abstände unter den Menschen zu achten.

Nun richtet sich der Blick vielerorts auf das kommende Wochenende: Aus Sorge vor neuen Besucherströmen auf schneebedeckten Ski- und Rodelpisten wird mit Olpe in Nordrhein-Westfalen ein weiteres Wintersportgebiet abgeriegelt. Im thüringischen Oberhof sollen nach Angaben der Behörden ab Freitag alle öffentlichen Parkplätze für Tagestouristen gesperrt und die Zufahrt zur Stadt reguliert werden. Viele Wintersportorte in Deutschland haben inzwischen ähnliche Maßnahmen ergriffen.

Der Bürgermeister im Raum Winterberg in NRW, Michael Beckmann (CDU), rechnet mit vielen Besuchern am Wochenende. "Ich hoffe aber, dass der Schnee bis in die tiefen Lagen fällt, damit sich der Druck auf die hochgelegenen Schneegebiete deutlich verringert", sagte Beckmann.

Noch unklar ist, inwieweit sich die von Bund und Ländern vorgesehene Beschränkung für Menschen in Orten mit besonders vielen Neuinfektionen, sich nicht weiter als 15 Kilometer vom Wohnort wegzubewegen, auf das Besucheraufkommen auswirken wird. In Nordrhein-Westfalen etwa lag am Mittwoch kein Kreis und keine Kommune über der Marke von 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in der vergangenen Woche. Baden-Württemberg wartet erst einmal neue Daten zur Entwicklung der Pandemie ab. Und in einigen Landesverordnungen wird es wohl nur Empfehlungen geben, so wie in Thüringen.

Das Wetter bleibt nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes vorerst winterlich. Im Bergland und in Teilen Süddeutschlands soll sich der Schnee vielerorts sammeln. Am Samstag soll dann nur noch vereinzelt etwas Schnee fallen.

© dpa-infocom, dpa:210106-99-921529/2