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Rekord-Weltmeister Nervenprobe: Brasilien mit spätem 2:0 gegen Costa Rica

Das war knapp! Das Duell gegen Costa Rica wurde für Brasilien zu einer Nervenprobe. Erst zwei Treffer in der Nachspielzeit bewahrten den Rekord-Weltmeister vor einem weiteren Rückschlag. Dagegen schied Costa Rica, vor vier Jahren noch Viertelfinalist, vorzeitig aus.

Von Von Holger Schmidt und Heinz Büse, dpa 22.06.2018, 15:28

St. Petersburg (dpa) - Neymar fiel auf die Knie, schlug die Hände vors Gesicht und vergoss Freudentränen. Das hart erkämpfte 2:0 (0:0) über Costa Rica sorgte beim Star des Rekord-Weltmeisters aus Brasilien nach dem Schlusspfiff für große Erleichterung.

Dank später Tore von Philippe Coutinho und Neymar in der ersten und siebten Minute der Nachspielzeit feierte die eine Halbzeit phlegmatisch agierende, dann aber aufdrehende Selecao vor 64.468 Zuschauern in St. Petersburg am Freitag ihren ersten Sieg und das Happy End einer echten Nervenprobe.

Nach dem neunten Erfolg in Serie gegen Costa Rica seit 1960 haben die Brasilianer mit vier Punkten das Achtelfinale wieder fest im Blick. Costa Rica, vor vier Jahren noch Viertelfinalist, ist dagegen nach der zweiten Niederlage und noch ohne Tor vorzeitig ausgeschieden.

"Es waren unglaublich große Gefühle nach einem solchen Spiel. Wir sind für unsere Geduld belohnt worden", kommentierte Torschütze Coutinho vom FC Barcelona sichtlich gelöst. Dagegen machte Costa Ricas Trainer Oscar Ramirez aus seinem Frust keinen Hehl: "Wir haben Brasilien lange Zeit seiner Stärken beraubt. Leider haben wir es nicht bis zum Ende durchgezogen."

Zwar übernahmen die Brasilianer von Beginn an die Regie, taten sich aber beim Herausspielen von Torchancen erneut lange Zeit schwer. Denn das fehlende Tempo im Angriff spielte dem defensiv ausgerichteten Außenseiter aus Costa Rica in die Karten. Der Viertelfinalist der vergangenen WM verlegte sich aufs Kontern und war bei einer Möglichkeit von Celso Borges (13.) gar dem 1:0 nahe.

Erst nach 25 Minuten fand der fünfmalige Weltmeister besser in die Partie. Inspiriert durch einen Abseitstreffer von Gabriel Jesus (26.) wurde der Druck auf die gegnerische Abwehr erhöht. Gleichwohl blieben die Brasilianer weiter hinter ihren Ansprüchen zurück.

Bereits nach 30 Minuten bekundeten die eigenen Fans im Stadion ihren Unmut mit ersten lautstarken Pfiffen. Auch ein Fernschuss von Marcelo in der 40. Minute, den Torhüter Keylor Navas sicher parierte, konnte den Anhang nicht versöhnen. Vor allem Neymar trat zunächst kaum in Erscheinung, gab in der ersten Halbzeit keinen Torschuss ab und hatte die schwächste Passquote aller Brasilianer.

Erst nach der Pause erwachte das Team von Trainer Tite aus der Lethargie. Ein Kopfball von Gabriel Jesus an die Latte und ein im letzten Moment abgeblockter Schuss von Philippe Coutinho in der 49. Minute eröffneten den Sturmlauf. Doch vor allem die Klasse von Navas hielt Costa Rica im Spiel. Bei Schüssen von Neymar (56.) und Coutinho (58) war der Keeper von Real Madrid zur Stelle.

Für große Aufregung sorgte ein angebliches Foul an Neymar in der 78. Minute, das Schiedsrichter Björn Kuipers zunächst mit einem Foulelfmeter ahndete, diese Entscheidung aber nach Videobeweis zurücknahm. Erst in der Nachspielzeit sorgten Coutinho und Neymar für die Erlösung.

Informationen zum Spiel bei fifa.com

Homepage des brasilianischen Verbandes

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Erst in der Nachspielzeit erzielte Philippe Coutinho das 1:0 für Brasilien. Foto: Federico Gambarini
Erst in der Nachspielzeit erzielte Philippe Coutinho das 1:0 für Brasilien. Foto: Federico Gambarini
dpa
Neymar traf zum 2:0-Endstand. Foto: Federico Gambarini
Neymar traf zum 2:0-Endstand. Foto: Federico Gambarini
dpa
Der Videobeweis spielt auch in dieser WM-Partie eine wichtige Rolle. Foto: Federico Gambarini
Der Videobeweis spielt auch in dieser WM-Partie eine wichtige Rolle. Foto: Federico Gambarini
dpa
Brasiliens Superstar Neymar wurde nicht nur in dieser Szene hart attackiert. Foto: Federico Gambarini
Brasiliens Superstar Neymar wurde nicht nur in dieser Szene hart attackiert. Foto: Federico Gambarini
dpa
Gabriel Jesus schaffte es nicht, den Ball im Tor von Costa Rica unterzubringen. Foto: Federico Gambarini
Gabriel Jesus schaffte es nicht, den Ball im Tor von Costa Rica unterzubringen. Foto: Federico Gambarini
dpa
Costa Ricas Marcos Urena scheiterte an Brasiliens Torwart Alisson. Foto: Federico Gambarini
Costa Ricas Marcos Urena scheiterte an Brasiliens Torwart Alisson. Foto: Federico Gambarini
dpa
Die Spieler aus Costa Rica verließen nach den späten Toren enttäuscht den Platz. Foto: Federico Gambarini
Die Spieler aus Costa Rica verließen nach den späten Toren enttäuscht den Platz. Foto: Federico Gambarini
dpa