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Wetter Weiter bibbern in Deutschland - Keine Mega-Staus mehr

Tauwetter nicht in Sicht: Zwar ist es mit den rekordverdächtigen Tiefst-Temperaturen erstmal vorbei. Gefährlich bleibt das Winterwetter trotzdem.

12.02.2021, 14:31
Andreas Rosar
Andreas Rosar dpa

Berlin (dpa) - Eiseskälte und Schnee bleiben Deutschland auch in den kommenden Tagen erhalten. Zwar soll es laut Deutschem Wetterdienst (DWD) nicht mehr ganz so kalt werden wie in den vergangenen Tagen und Nächten, der Dauerfrost soll aber bis Ende der Woche fast überall nicht weichen.

Auf einem vereisten Feld im Nordosten Baden-Württembergs ist ein Radlader ins Rutschen geraten und hat einen Mann unter sich begraben. Die Baumaschine kippte in Zweiflingen (Hohenlohekreis) auf dem gefrorenen Ackerboden um, als der 49-Jährige am Donnerstag einen rund 400 Kilo schweren Heuballen umsetzen wollte, wie die Polizei mitteilte. Als der Mann am Abend gefunden wurde, war er an seinen Verletzungen gestorben.

Die Autofahrer scheinen sich derweil auf das Winterwetter eingestellt zu haben. Die Polizeistationen meldeten keine größeren Probleme. "Da rutscht keiner, da glitscht keiner, es ist nur kalt", fasste ein Sprecher der Hamburger Polizei die Lage auf den Straßen in der Nacht zusammen.

Auch andernorts zeigten sich Polizisten erleichtert, dass Staus auf den Autobahnen und schwere Glätteunfälle ausblieben. Auf der A2 im Raum Bielefeld, auf der sich die Fahrzeuge in der Nacht zu Dienstag noch bis zu 70 Kilometer gestaut hatten, blieb es erneut ruhig. Aus Nürnberg hieß es, dass alle Aktivitäten "buchstäblich eingefroren" seien - niemand sei auf der Straße unterwegs. Zu leichten Einschränkungen kam es in Sachsen-Anhalt, wo laut Polizei auf der A38 noch Lastwagen auf den Standstreifen parkten.

Kalt bleibt es in Deutschland. Die "extreme Kälte mit den rekordnahen Werten bis zu minus 27 Grad aus der Nacht zum Mittwoch" - gemessen in der Mitte Deutschlands - sei zwar passé, erläuterte DWD-Meteorologe Robert Hausen. Aber beeinflusst von einem Kältehoch über Skandinavien könne sich "die über Deutschland befindliche arktische Polarluft über den ausgedehnten Schneeflächen immer wieder regenerieren". Daher bleibe es hierzulande bis Ende der Woche "weitgehend dauerfrostig".

In den vergangenen Tagen häuften sich die Unfälle auf zugefrorenen Gewässern in Deutschland: Nach einer aufwendigen Bergungsaktion in Berlin starb ein 43 Jahre alter Mann im Krankenhaus. Er war am Mittwoch für ein Eisbad in einen kleinen See gestiegen. In Schleswig-Holstein ermittelt die Polizei, nachdem zwei kleine Jungen ins Eis eingebrochen waren. Und im rheinischen Langenfeld (Nordrhein-Westfalen) half die Feuerwehr zwei jungen Männern, die ebenfalls auf einem zugefrorenen See eingebrochen waren.

Bei der Deutschen Bahn (DB) entspannte sich die Situation, nachdem der Schienenverkehr seit rund fünf Tagen teils erheblich beeinträchtigt war. "Rund 95 Prozent des Streckennetzes sind wieder befahrbar - allerdings häufig mit Einschränkungen und teils hohen Verspätungen", meldete der bundeseigene Konzern am Donnerstag. Es komme aber noch zu regionalen Einschränkungen, etwa im Regionalverkehr in Niedersachsen und Bremen, hieß es auf der Internetseite der Bahn.

© dpa-infocom, dpa:210212-99-407176/6