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Wetter Wochenende bringt Gewitter mit Starkregen und Hagel

Der Deutsche Wetterdienst sieht großes Unwetterpotenzial herannahen. Wo genau es besonders schlimm wird, können die Meteorologen aber nur kurzfristig vorhersagen.

12.06.2020, 13:46

Offenbach (dpa) - Hagel und unwetterartiger Regen: In den kommenden Tagen blitzt und donnert es heftig über Deutschland. Teilweise können bis zu 50 Liter pro Quadratmeter fallen, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) prognostiziert.

Ab Samstagnachmittag sei das Unwetterpotenzial besonders hoch. Der DWD werde auch erst dann - wenige Stunden zuvor - erkennen können, wo die Gewitter lokal am schlimmsten ausfallen und entsprechende Warnungen herausgeben, sagte DWD-Sprecher Andreas Friedrich. "Jeder, der sich draußen aufhält oder eine Grillparty plant, sollte die Warnlage verfolgen." Diese könne sich innerhalb von ein bis zwei Stunden dramatisch ändern.

Schon am Freitagnachmittag könne es im Osten lokal heftig gewittern, erklärten die Meteorologen in Offenbach. Regenfälle zwischen 25 und 40 Litern pro Quadratmeter in kurzer Zeit seien möglich, dazu könnten Sturmböen und Hagel kommen. Ähnliches gilt am Abend zusätzlich für den äußersten Westen und Südwesten sowie nachts für den Norden und Nordosten.

Problematisch sei, dass über Deutschland ein flaches Tiefdruckgebiet liege und gleichzeitig kaum Wind wehe, so dass die Gewitter lokal auch länger andauern könnten, sagte Friedrich. So könnten "enorme Regenmengen" zusammenkommen. Auch Sturmböen und Hagel könnten dazu kommen. Für Tornados herrsche jedoch keine spezielle Wetterlage. Die Tiefdruckrinne, die sich quer über Deutschland bilde, könne sich auch noch verschieben, erklärte DWD-Meteorologe Jens Bonewitz. Die Vorhersageunsicherheit sei deshalb relativ hoch.

Ab Samstagmittag prognostiziert der DWD die höchste Unwettergefahr für einen breiten Streifen "von Niedersachsen/südliches Schleswig-Holstein nach Osten und Südosten über Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen, Nordhessen bis nach Nordbayern". Sogar mehr als 50 Liter pro Quadratmeter seien möglich. "Zudem sind lokal größere Hagelansammlungen und örtlich schwere Sturmböen zu erwarten", erklärte der Wetterdienst.

Besser sieht es den Angaben zufolge im Nordosten und im Südwesten aus - hier soll es nur vereinzelte Schauer und Gewitter geben. Ganz im Süden jedoch ist Starkregen möglich. Geschwitzt wird bei schwülwarmen 24 bis 30 Grad, milder ist es auf den Inseln bei frischem Ostwind um 20 Grad. Bis zu 32 Grad dagegen sind in der Lausitz möglich. In der Nacht zum Sonntag gibt es laut den Experten vor allem von den Alpen bis nach Schleswig-Holstein weitere Schauer und teils kräftige Gewitter, sonst leichtes Gewitterrisiko und gebietsweise Auflockerungen.

Nicht besser sieht es für Sonntag aus: Die Tiefdruckrinne mit einem ähnlichen Unwetterpotenzial wie am Tag zuvor verschiebe sich voraussichtlich eher wieder etwas nach Südwesten, "also in etwa in einem breiten Streifen von Niedersachsen über Nordhessen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, südliches Brandenburg und Sachsen bis nach Bayern", erklärte der DWD. Es könne aber noch zu Verschiebungen kommen.

Nach Südwesten und Westen und ganz im Nordosten werden seltener Gewitter erwartet. Die Höchstwerte liegen meist zwischen 22 und 29 Grad, auf den Inseln und bei längerem Regen nur um 20 Grad.

Die neue Woche beginnt mit geringerer Gewitterneigung, erklärte der DWD. Im Südwesten muss allerdings am Montag noch mit örtlichen Unwettern gerechnet werden. Über viel Sonne können sich der Norden und Nordosten Deutschlands freuen. Die Temperaturen liegen zwischen 21 und 27 Grad.

In Frankreich sorgten Starkregen und Gewitter bereits für Überschwemmungen. Im Département Gard im Süden des Landes waren Tausende Haushalte ohne Strom, es kam zu Erdrutschen, wie die Präfektur mitteilte. In Nîmes wurden die Gärten wegen heftiger Winde geschlossen. In zahlreichen Départements im Zentrum des Landes und im Süden hatte der Wetterdienst die Warnstufe Orange ausgerufen. Der stürmische Regen sollte im Laufe des Tages Richtung Nordosten ziehen. Gewitter und Starkregen hatten bereits am Donnerstagabend zu chaotischen Zustände in Korsikas Hauptstadt Ajaccio geführt.

Deutscher Wetterdienst