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Von Corona bis Fans Fragen und Antworten zur neuen NHL-Saison

Rund drei Monate später als gewohnt beginnt die neue Saison in der NHL. Eishockey-Topstar Leon Draisaitl und ein Neuling stehen aus deutscher Sicht im Fokus. Die NHL hat ihre Regeln aufgrund der Coronavirus-Pandemie angepasst- doch es bleiben Ungewissheiten.

Von Kristina Puck und Maximilian Haupt, dpa 13.01.2021, 04:30
Brian Mcwalters
Brian Mcwalters CSM via ZUMA Wire

Edmonton (dpa) - Mit einem Auftritt des deutschen Eishockey-Topstars Leon Draisaitl geht in der deutschen Nacht zum Donnerstag (04.00 Uhr MEZ) die neue Saison in der NHL los.

Die Partie seiner Edmonton Oilers gegen die Vancouver Canucks ist eine von fünf Begegnungen am ersten Tag. Die stärkste Eishockey-Liga der Welt wird wegen der Corona-Pandemie mit einer reduzierten regulären Saison, neuen Divisionen und mit einer Reihe deutscher Hoffnungsträger ausgetragen. Ein Überblick.

Um was geht es für Draisaitl?

Der Kölner prägte die Vorsaison wie kein Deutscher vor ihm. Er wurde sowohl von den Fachjournalisten als auch von den NHL-Profis zum besten Spieler gewählt und war Topscorer. An seine persönlichen Erfolge will der 25-Jährige anknüpfen, vor allem aber will er mit den Edmonton Oilers erfolgreicher sein. "Ich glaube, dass man jedes Jahr die Chance hat oder es anstrebt, den Stanley Cup zu gewinnen. Wir haben dieses Jahr eine gute Chance", sagte er der dpa. Neu an seiner Seite spielt Dominik Kahun. Die Oilers sind für den Ex-Münchner das vierte Team in gut zwei Jahren.

Welche Deutschen sind noch dabei?

Allen voran will Toptalent Tim Stützle gleich in seiner ersten Saison bei den Ottawa Senators den hohen Erwartungen gerecht werden. Der Stürmer wechselte von Mannheim nach Nordamerika, nachdem er an Position drei - so früh wie einst Draisaitl - gedraftet worden war. "Er wird Leute von den Sitzen reißen, das ist nur eine Frage der Zeit. Er muss sich nur an die NHL gewöhnen, wie schnell das ist und wie schnell der Puck den Besitz wechselt", sagte Trainer DJ Smith am Dienstag. Torhüter Philipp Grubauer wird mit den Colorado Avalanche als heißer Titel-Anwärter gehandelt.

Goalie-Kollege Thomas Greiss wechselte von den New York Islanders zu den Detroit Red Wings, Stürmer Tobias Rieder ging von Calgary nach Buffalo. Tom Kühnhackl arbeitet bei den Islanders nach seiner Schulterverletzung am Comeback, verpasst aber in jedem Fall den Saisonauftakt. Nico Sturm will sich bei den Minnesota Wild etablieren, Marc Michaelis kämpft in Vancouver um einen Platz im Team und hofft auf sein NHL-Debüt gegen Draisaitl. Korbinian Holzer hat die NHL dagegen in Richtung der KHL verlassen. Top-Talent Moritz Seider ist von Detroit nach Schweden verliehen.

Wie läuft die Saison ab?

Die Hauptrunde wurde von 82 auf 56 Spiele eingedampft, die Mannschaften wurden in vier neue Divisionen eingeteilt. Die 24 amerikanischen Teams spielen in drei Divisionen, die sieben kanadischen Mannschaften bilden eine vierte. Wegen der Reisebeschränkungen spielen die Divisionen in der Hauptrunde ausschließlich untereinander. Die Mannschaften konnten sich nur in kurzen Trainingscamps auf die Saison vorbereiten, auf Vorbereitungsspiele wurde verzichtet.

"Ich glaube, dass alle ein bisschen Zeit brauchen werden, um wieder richtig in Fahrt zu kommen. Aber das ist das Spannende an der Saison: Dass man diese Zeit halt eigentlich nicht hat", sagte Draisaitl. Die reguläre Saison soll am 8. Mai enden. Auch die Playoffs beginnen dann zunächst noch mit Paarungen in den ersten beiden Runden innerhalb der Divisionen. Im Juli soll der Stanley-Cup-Sieger feststehen. Als Besonderheit sollen Ende Februar zwei Partien unter freiem Himmel am Ufer des Lake Tahoe an der Grenze von Nevada und Kalifornien steigen.

Wird wieder in einer Blase gespielt?

Nein. Anders als im vergangenen Spätsommer, als die Vorsaison in Edmonton und Toronto beendet wurde, ist jetzt jeder für sich selbst verantwortlich - und für die Gesundheit der anderen. "Teams, die gar keine oder nur wenige Covid-Fälle haben werden, können daraus einen Vorteil ziehen", sagte Draisaitl. Getestet wird täglich.

Welchen Folgen haben Corona-Fälle?

In Kanada folgen auf einen positiven Test zwingend 14 Tage Quarantäne. Spieler in den USA brauchen nach einem ersten positiven Test im Abstand von je 24 Stunden zwei negative Test-Ergebnisse. Bei einem zweiten positiven Test gilt der Spieler als bestätigt positiv und muss mindestens zehn Tage lang pausieren. In der ersten Testphase vor dem Start gab es bereits 27 positiv getestete Spieler, 17 davon aus Dallas. Die Dallas Stars können deswegen nicht planmäßig in die Saison starten, die ersten Spiele des Teams wurden verschoben. Weitere Verlegungen dürften kaum zu vermeiden sein.

Wie sieht es mit Zuschauern aus?

Es gelten die lokalen, regionalen und landesweiten Regeln sowie die Vorschriften der NHL. In der Folge können zum Start drei Mannschaften Zuschauer in die Halle lassen. Aber auch bei den Florida Panthers, den Arizona Coyotes und den Dallas Stars ist das nur mit reduzierter Kapazität erlaubt. Titelverteidiger Tampa Bay Lightning dürfte zwar Fans in der Halle haben, verzichtet aber noch auf Unterstützung von den Rängen.

© dpa-infocom, dpa:210113-99-03346/2