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Basketball Schröders Liebesgruß bei NBA-Rückkehr

Es stehen außergewöhnliche Playoffs in der NBA an. Ohne Zuschauer fehlt der Heimvorteil, die Favoritenrolle ist offen. Drei Deutsche sind dabei. Dennis Schröder kehrt rechtzeitig zum Turnier unter Corona-Bedingungen zurück und sendet eine besondere Botschaft.

Von Florian Lütticke und Maximilian Haupt, dpa 14.08.2020, 23:01

Orlando (dpa) - "Family First" - die Familie zuerst. Mit dem Aufdruck seines Pullovers schickte Dennis Schröder kurz vor dem Playoffstart einen Liebesgruß aus der Corona-Blase der NBA nach Hause.

Nach der Geburt seines zweiten Kindes kehrte der Basketball-Nationalspieler rechtzeitig zum Turnier auf dem Gelände von Disney World zurück, absolvierte eine kurze Quarantäne und ist bereit für die K.o.-Runde.

"Es geht los", verkündete der 26-Jährige von den Oklahoma City Thunder und bedankte sich für die Chance, bei dem besonderen Moment dabei gewesen zu sein. "Die NBA hat einen großartigen Job gemacht, OKC hat einen großartigen Job gemacht, indem sie mich zu meiner Frau gebracht haben, so dass ich sie unterstützen konnte."

Vier Tage musste Schröder sich in seinem Hotelzimmer abschotten, negative Coronatests ablegen und zeigte bei der Generalprobe bereits wieder starke Form. 17 Punkte legte der Braunschweiger, der für die Auszeichnung des besten Auswechselspielers der NBA nominiert ist, beim 103:107 nach Verlängerung gegen die Los Angeles Clippers auf. Ab Montag (Ortszeit) steht nun das Duell mit den Houston Rockets um Superstar James Harden an. "Ich bin zurück", sagte Schröder. "Ich fühle mich ziemlich zuversichtlich."

Auch zwei weitere Deutsche sind in den Playoffs dabei. Daniel Theis zeigte als Stammspieler bei den Boston Celtics gute Leistungen mit wertvollen Punkten, das Traditionsteam ist in der ersten Runde gegen die Philadelphia 76ers favorisiert. Auch Maxi Kleber hat seinen Platz in der Rotation der Dallas Mavericks an der Seite von Jungstar Luka Doncic sicher. Die Texaner treffen auf die Los Angeles Clippers.

Es dürften die außergewöhnlichsten Playoffs der NBA-Geschichte werden. Einen Heimvorteil gibt es nicht, alle Spiele finden ohne Zuschauer in Orlando statt. Die besten Teams der regulären Saison wie die Milwaukee Bucks um Giannis Antetokounmpo und die Los Angeles Lakers mit Superstar LeBron James wirken angreifbar. Besonderen Druck verspürt der Anführer aber äußerlich nicht. "Wir haben viele Jungs, die bereits in den Playoffs waren und die diese Atmosphäre miterlebt haben", sagte James vor dem Duell mit den Portland Trail Blazers.

Diese hatten sich erst am Samstag (Ortszeit) den achten und letzten Playoffrang im direkten Duell mit den neuntplatzierten Memphis Grizzlies gesichert. Diese sogenannten Play-In-Spiele sind ebenfalls eine Besonderheit aufgrund der Corona-Pandemie.

Nicht nur aufgrund seiner 22 Punkte und 21 Rebounds zeigte Jusuf Nurkic beim 126:122-Sieg eine besondere Leistung im emotionalen Ausnahmezustand. Der Center verkündete kurz vor der Partie, dass seine geliebte Oma in Bosnien nach einer Corona-Infektion gestorben sei. "Ich denke, die Menschen realisieren nicht, dass die Pandemie da draußen ist", hatte Nurkic erklärt, als er die Erkrankung öffentlich machte. "Wir haben Glück, in einer sicheren Umgebung zu sein. Aber passt auf euch auf, tragt eine verdammte Maske."

© dpa-infocom, dpa:200815-99-176444/4

Details zum Turnier bei der NBA

ESPN-Portal zur NBA in Orlando