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Vandalismus Maler restauriert Wandbild

Vandalen haben im Frühjahr ein Wandbild von Klaus Kuhn beschmiert. Jetzt restauriert der Halberstädter das Gemälde aufwendig.

Von Gerald Eggert 02.10.2016, 02:00

Halberstadt l „In nur wenigen Augenblicken haben Schmierfinken meine Arbeit von Monaten zunichte gemacht“, stellte Klaus Kuhn kopfschüttelnd fest, als er im Frühjahr vor dem mit großen schwarzen Buchstaben besprühten Wandbild stand. 2012 hatte er das Trafohaus an der Schützenstraße im Auftrag der Halberstadtwerke in einen echten Hingucker verwandelt. Motive des historischen und neuen Stadtzentrums schmücken seitdem den einst trist-grauen Bau und wecken Interesse bei den Passanten.

Nachdem das Grün gelichtet worden war, begann Klaus Kuhn mit Unterstützung seines Sohnes Stephan zunächst mit der Beseitigung der Schmierereien. „Das war sehr aufwändig, denn der Einsatz von Reinigungsmitteln allein brachte nicht den Erfolg. Wir mussten schleifen, reinigen und wieder schleifen, weil die schwarze Farbe tief eingedrungen war“, berichtet der Kunstmaler, „danach folgten eine Grundierung und die Vervollständigung des Wandbildes.“ Da dieses fast komplett in Mitleidenschaft gezogen worden war, galt es nicht nur auszubessern, sondern ganze Motive nach der ursprünglichen Vorlage neu zu malen.

Zwei Wochen benötigte Klaus Kuhn, um das Wandbild „Zentrumsbebauung 1996/1997“ wieder in jenen Zustand zu versetzen, den es nach der Fertigstellung im Sommer 2012 hatte. Gefreut haben sich Vater und Sohn über das rege Interesse von Passanten, die ihnen bei der Arbeit zuschauten und mit denen es ab und an auch kurze Gespräche gab. Sie ernteten Lob für die Arbeit und erfuhren mehrfach Unverständnis für Zeitgenossen, welche die Arbeit anderer Menschen nicht achten und Dinge, die zur Verschönerung der Stadt beitragen, mutwillig zerstören.

Geärgert haben sich Klaus und Stephan Kuhn, dass sie während ihres zweiwöchigen Einsatzes fast jeden Morgen erst einmal die frischen Spuren der „Toilettengänger“ beseitigen mussten. „Ich kann nicht verstehen, wie man an solch einem Platz einfach blank ziehen kann“, schüttelt der Kunstmaler den Kopf.