Machtkampf eskaliert Querelen vor Landtagswahl? - BSW Sachsen-Anhalt plant Sonderparteitag
Nur einige Monate vor der Wahl 2026 brodelt es im BSW Sachsen-Anhalt: Ein Sonderparteitag soll klären, wie es mit dem Kurs der Partei weitergeht.

Berlin/Magdeburg - Zehn Monate vor der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt eskaliert im BSW-Landesverband laut einem „Stern“-Bericht ein Macht- und Richtungskampf. Für den 29. November wurde auf Antrag dreier Kreisverbände ein Sonderparteitag einberufen, wie ein Parteisprecher auf Anfrage mitteilte. Es gehe darum, „unterschiedliche Meinungen in eine Richtung zu bringen“, sagte Eike Goreczka. Ansonsten wollte er den Bericht des Magazins nicht kommentieren.
Laut „Stern“ streben die Kreisverbände mit der Einberufung des Sonderparteitags die Abwahl eines Teils des Landesvorstands an, dem sie „eine zunehmende Blockadehaltung“ und die Verzögerung von Beschlüssen vorwerfen. Die Landesvorsitzenden John Lucas Dittrich und Thomas Schulze wollen die Antragsteller demnach aber im Amt behalten. Zugleich zitiert das Magazin aus einer Erklärung von Vorstandsmitgliedern, die den beiden Vorsitzenden wiederum vorwerfen, für ein „Klima der Unsicherheit und des Misstrauens“ verantwortlich und beratungsresistent zu sein.
In einer offiziellen Mitteilung der Partei zur Einberufung des Sonderparteitags heißt es, als junge Partei „braucht das BSW Sachsen-Anhalt eine offene Debatte über den politischen Kurs“. Der außerordentliche Parteitag solle deshalb die zentralen Inhalte, Ziele und Personalia für den Landtagswahlkampf 2026 festlegen.
Es sind nicht die einzigen Querelen in der Partei. Nach Spekulationen über einen Rückzug von der Bundesspitze will BSW-Chefin Sahra Wagenknecht am Montag Klarheit schaffen. In Brandenburg wiederum liefert sich die Landtagsfraktion einen heftigen Koalitionsstreit um die Zustimmung zur Rundfunkreform mit dem Regierungspartner SPD und dem eigenen Vize-Ministerpräsidenten Robert Crumbach, der ebenfalls für die Reform eintritt.