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Wechsel Schlüsselübergabe in der Bibliothek

24 Jahre stand Regina Franke zwischen den Regalen der Schollener Bibliothek, nun übergibt sie den Schlüssel an Nachfolgerin Gerhild Probst.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 27.04.2017, 01:01

Schollene l Was sie sich wünscht? „Dass mehr aktive Leser Bücher ausleihen, damit die Bibliothek auf Dauer Bestand hat!“ Mit Blumen und guten Wünschen wurde die 72-Jährige zu Wochenbeginn in den Bibliothekarinnen-Ruhestand verabschiedet. „Ich lasse jetzt los. Schön, dass ich die Leserin Gerhild Probst als Nachfolgerin gewinnen konnte“, gab sie gute Wünsche mit auf den Weg.

Schon als Jugendliche, als Werner Woltersdorf ihr Lehrer an der Schollener Schule war, hatte Regina Franke gern gelesen. Die Zeit dafür nahm sie sich auch nach Feierabend, wenn sie von Postermöbel in Havelberg heim kam. Immer wieder schaute sie in der Bibliothek bei Werner Woltersdorf vorbei. Kurz nach der Wende fragte er sie, ob sie nicht die Bibliothek übernehmen könne. Sie sagte zu. Damals standen die Regale noch in der alten Brauerei. 2002 wurde das Gebäude verkauft und die Bücherei fand im alten Schulgebäude ein neues Domizil. Und noch ein weiteres Mal mussten mühsam Bücher geschleppt werden: Im März 2014 erfolgte der Umzug ins Obergeschoss des Arzthauses. Ein großer, heller Raum steht den Lesern hier zur Verfügung, außerdem ein kleines Computerzimmer, das auch die Volkshochschulmaler nutzen. „Es ist schön hier. Es gibt keine alten Bücher mehr, sondern ansprechende neue Literatur“, wirbt Regina Franke um Leser. Rund 20 sind es aktuell. „Seit der Schließung der Schule ist ein Rückgang spürbar“, bedauert sie die Situation.

Die Gemeinde steht trotz knapper Kassen hinter der Einrichtung, jährlich gibt es 200 Euro, damit Neues gekauft werden kann.

In ihrer kleinen Rede, die sie zum Abschied gehalten hat, dankte Regina Franke Wegbegleitern: den Bürgermeistern Hasso Gäde und Armin Wernicke sowie Sekretärin Sandra Schluricke, Ellen Wernicke und Marion Dietrich, die sie bei Urlaub und Krankheit vertreten haben, Anika Sydow als ebenfalls helfende Hand, sowie Klaus Kowolik, Herold Büttner und Diana Schindler, „ohne die drei wäre der Umzug ins Arzthaus nicht möglich gewesen“, erinnerte sie an das Schleppen der Bücher in Pelose-Eimern von einem ins andere Gebäude.

Nicht unbedeutenden Anteil hatte Regina Franke an der Vorbereitung der 1050-Jahr-Feier von Schollene. Und sie schon seit einigen Jahren die Gemeindechronik und wird es auch künftig tun: Jeder Beitrag der Volksstimme über Aktivitäten wird ausgeschnitten und eingeklebt.

Als begeisterte Leserin von Romanen bleibt Regina Franke „ihrer“ Bibliothek natürlich treu.