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Titelkämpfe in Sotschi Loch zur WM wieder in Top-Form? - Rodeln "nicht verlernt"

Eine Titelflut wie im Vorjahr wird es für die deutschen Rodler bei der WM in Sotschi wohl nicht geben, aber viele Medaillen sollten es schon sein. Weltmeister Loch hofft auf die Wende und den ersten Sieg in diesem Winter.

Von Morten Ritter, dpa 13.02.2020, 11:06

Sotschi (dpa) - Felix Loch steht vor der größten Herausforderung seiner Karriere. Deutschlands erfolgreichster Rennrodler hat vor der am Freitag beginnenden Weltmeisterschaft in Sotschi noch keinen Weltcup in diesem Jahr gewonnen und liegt in der Gesamtwertung nur auf Rang acht.

Doch der 30 Jahre alte gebürtige Thüringer lässt sich vor dem Saison-Höhepunkt nicht aus der Ruhe bringen. "Ich fühle mich wohl auf dem Schlitten und bin in diesem Jahr zuversichtlicher als letztes Jahr. Damals lief es ja bis zur WM in Winterberg nicht so großartig", sagte der sechsmalige Weltmeister vor den am Freitag beginnenden Titelkämpfen in Sotschi. "Das Rodeln hat der Felix nicht verlernt", sagte der dreimalige Olympiasieger Georg Hackl der ARD.

Loch hatte mit Platz 27 in Sigulda sein schlechtestes Ergebnis erreicht und kam auch bei der Generalprobe in Oberhof nicht über Rang fünf hinaus. Nach einigen Umstellungen im Materialbereich sei es aber besser geworden, befand Loch. "Da sind wir auf einem guten Weg, auch wenn es die Ergebnisse nicht so widerspiegeln." Derweil hat sogar Johannes Ludwig mit zwei Weltcupsiegen seinen Teamkollegen überholt.

Daher erwartet Bundestrainer Norbert Loch auch keine Wunderdinge. "Wir haben dieses Jahr keine Heim-WM, und wir sind auf einer Bahn, die sicherlich nicht einfach ist", sagte der Vater von Felix Loch nach einer bislang insgesamt durchwachsenen Saison. Fünf WM-Titel wie im Vorjahr in Winterberg erwartet der Chefcoach nicht, aber es sei schon das erklärte Ziel, in jeder Disziplin eine Medaille zu gewinnen. "Das wird bei den Herren sicherlich verdammt schwer, aber vor allem Felix und Johannes haben das Zeug dazu", sagte der Bundestrainer.

Die Hoffnungen ruhen vor allem auf den erfolgreichen Doppelsitzern Toni Eggert/Sascha Benecken und Tobias Wendl/Tobias Arlt, die im Vorjahr die ersten beiden Plätze bei der WM belegten, und auf Julia Taubitz. Die 23-Jährige, die in Abwesenheit der jungen Mutter und Seriensiegerin Natalie Geisenberger eine mit bislang fünf Siegen sehr erfolgreiche Saison absolviert, erreichte schon in Winterberg Platz zwei bei der WM. "Es ist eine schwierige Bahn, auf der jede erstmals fehlerfrei durchkommen muss", sagte Taubitz.

Die erstmalige Austragung einer Rodel-WM in Sotschi war zumindest fraglich, da die von der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) verhängten Sanktionen vorsehen, dass in den nächsten vier Jahren keine Weltmeisterschaften auf russischem Boden ausgerichtet werden dürfen. Die russische Antidoping-Agentur legte dagegen Einspruch beim Cas ein. Und solange das für April oder Mai erwartete Urteil nicht rechtskräftig ist, kann die WM in Russland stattfinden.

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