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Weltcup in Lake Placid Lochner und Friedrich rasen bei Kälte endlich aufs Podium

Warmes Wetter ist für die deutschen Bobpiloten traditionsgemäß ein schwieriger Begleiter. Die Quittung kommt prompt. 24 Stunden später rasen sie bei Minustemperaturen endlich aufs Podium. Nur der Kanadier Kripps fährt in einer eigenen Liga.

Von Frank Kastner, dpa 15.12.2019, 17:40

Lake Placid (dpa) - Mit der Kälte kam auch der Erfolg zurück. Johannes Lochner und Francesco Friedrich sind beim zweiten Viererbob-Weltcup in Lake Placid erstmals in diesem Winter auch in der Königsklasse aufs Podest gefahren.

Der für Stuttgart startende Berchtesgadener Lochner, der am Vortag zeitgleich mit Friedrich als Vierter aufgrund falscher Kufenwahl bei zu warmen Temperaturen leer ausgegangen war, raste 24 Stunden später bei minus 1,6 Grad Celsius am Mount van Hoevenberg auf Platz zwei. Mit seiner Crew Florian Bauer, Christopher Weber und Christian Rasp hatte er 0,30 Sekunden Rückstand auf den Kanadier Justin Kripps, der auch das erste Rennen gewonnen hatte.

Doppel-Olympiasieger Francesco Friedrich leistete sich im zweiten Lauf einige Patzer in der Bahn und fiel von Rang zwei auf drei zurück. Mit seinen Teamkollegen Candy Bauer, Martin Grothkopp und Thorsten Margis hatte der 29 Jahre alte Ausnahmepilot vom BSC Oberbärenburg drei Hundertstelsekunden Rückstand auf Lochner. "Justin Kripps fährt den gleichen Schlitten wie wir, da müssen wir uns etwas einfallen lassen für die WM nächstes Jahr hier", meinte Lochner. Friedrich sagte in der ARD: "Wir haben am Start etwas liegengelassen. Und wenn man die Schikane nicht sauber trifft, dann kann der Bob unten nicht zünden." Christoph Hafer vom BC Bad Feilnbach landete auf Platz 13.

Tags zuvor hatte es verwunderte, teils ratlose Gesichter im Zielauslauf gegeben. Trotz gelungener Fahrten reichte es am Samstag nicht für einen Podestplatz. Friedrich musste sich mit Rang vier begnügen, obwohl er in beiden Läufen Startbestzeiten hinlegte. Der zeitgleiche Lochner staunte ebenfalls und schüttelte verwundert den Kopf. "Wir haben einen guten Job abgeliefert. Insgesamt war es zu warm, vielleicht hatten wir nicht die richtige Kufenwahl", sagte Lochner.

Gerade im unteren Bahnabschnitt ging den deutschen Schlitten quasi der Speed aus. Cheftrainer Rene Spies sprach von einem "Déjà-vu-Erlebnis", denn auch beim vergangenen Weltcup im Februar gab es in Lake Placid keinen Podestplatz: "Die Konkurrenz war stark unterwegs. Wir haben noch Reserven im Materialeinsatz. Wir versuchen eine andere Kufe - und dann wird angegriffen."

Bei den Frauen überraschte Kim Kalicki aus Wiesbaden. Bei ihrem erst zweiten Weltcup-Start raste sie mit Anschieberin Erline Nolte auf Rang zwei, nachdem sie in der Vorwoche hinter Teamkollegin Stephanie Schneider Dritte wurde. Den Sieg holte sich erneut die zweimalige Olympiasiegerin Kaillie Humphries, die nach einem Streit mit dem US-Verband und ihrer Heirat nun für die USA statt für Kanada fährt. Dritte wurde die Kanadierin Christine de Bruin vor Schneider, die mit Leonie Fiebig fuhr. "Ich freue mich riesig, besser hätte es nicht laufen können. Jetzt freue ich mich auf zu Hause und auf den Heim-Weltcup in Winterberg", sagte Kalicki.

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