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Rennen in Winterberg Turbulenter Rodel-Weltcup: "Es war anders als sonst"

Die meisten deutschen Rodler gingen beim Weltcup in Winterberg wegen der schwierigen Bahnbedingungen nicht an den Start. In verkürzten Rennen gewann Julia Taubitz Bronze.

Von Morten Ritter, dpa 22.02.2020, 12:24

Winterberg (dpa) - Trainingsstürze, Bahnboykott und kein deutscher Sieg beim turbulenten Rodel-Weltcup in Winterberg.

Am vorletzten Rennwochenende brachte es Deutschlands Spitzenrodlerin Julia Taubitz auf den Punkt: "Wenn man sagt, es ist zu gefährlich, dann kann man das Rennen auch einfach mal absagen. Wir Sportler sind nicht wirklich erhört worden", sagte die 23-Jährige. Auf einer verkürzten und langsameren Strecke fuhr sie auf Rang drei und hat bei 27 Punkten Rückstand auf Tatjana Iwanowa im Gesamtklassement beim Finale am Königssee nächstes Wochenende noch alle Chancen auf den Gesamtsieg.

Nicht Schnee, sondern Stürme hatten der schmucken Winterberger Eis-Arena unter der Woche Probleme bereitet. "Wir haben versucht das Eis rauszubringen, aber wir haben es nicht geschafft", erklärte Stephan Pieper, Geschäftsführer des Sportzentrums Winterberg. Das deutsche Duo Tobias Wendl/Tobias Arlt sprach von einem "extrem hohen und somit unkalkulierbaren Risiko". Der Russe Stepan Fedorow erlitt beim Training sogar einen Zehenbruch.

Taubitz, die eigentlich auch nicht an den Start gehen wollte, kam selbst im ersten Lauf auf der kürzeren Strecke in eine schwierige Situation. "Das habe ich artistisch gemeistert. Es war halt anders als sonst. Die Chance durchzukommen war 50:50", sagte die 23-Jährige nach einem Rennen, das langsamer als sonst war und in dem es keine Stürze gab. "Aber alle hatten im Hochgeschwindigkeitsbereich Probleme", sagte Taubitz.

Teamkamerad Felix Loch und alle deutschen Doppelsitzer hatten wie auch die österreichische Mannschaft und die USA ihre Teilnahme komplett abgesagt. Durchgeführt wurden die Rennen auf verkürzten Strecken. Das entschied der Weltverband FIL in Absprache mit den Veranstaltern. Die Athleten können selbst entscheiden, ob sie starten wollen oder nicht, wurden aber in allen Fällen auch von ihren Verbänden unterstützt. Allerdings gab es auch andere Sichtweisen. Italiens Trainer Kurt Brugger sagte: "Wir sind zu verwöhnt. Es wird immer ziemlich viel gejammert."

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