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Saalbach-Hinterglemm siegt Garmisch verpasst Ski-WM 2025

Garmisch-Partenkirchen hatte mit seiner Bewerbung für die Ski-WM 2025 keine Chance. Aus der deutlichen Niederlage gegen Saalbach wollen die Oberbayern nun ihre Lehren ziehen. Eine ungeschriebene Regel des Weltverbandes Fis könnte Garmisch für 2027 helfen.

02.10.2020, 23:01

Garmisch-Partenkirchen (dpa) - Die Trauer in Garmisch-Partenkirchen hielt sich trotz der klaren Schlappe in Grenzen. Bei der Vergabe der alpinen Ski-Weltmeisterschaften 2025 sind die Oberbayern deutlich an Saalbach-Hinterglemm gescheitert.

Im Vorstand des Weltverbandes Fis votierten am Wochenende zwölf Mitglieder für den Wintersportort in Österreich; Garmisch und der dritte Bewerber Crans-Montana aus der Schweiz erhielten dagegen nur je eine Stimme. Im Olympia-Ort am Fuße der Zugspitze soll der Fokus nun auf 2027 gehen, um erstmals nach 2011 wieder einen alpinen Saisonhöhepunkt ausrichten zu können.

"Es ist ganz normal, im ersten Aufschlag schafft es fast kein Kandidat sich durchzusetzen", sagte Alpinchef Wolfgang Maier vom Deutschen Skiverband (DSV). Er sprach damit eine ungeschriebene Regel der Fis an, wonach man als Bewerber zunächst eine Ausschreibung verlieren muss, ehe man im zweiten Versuch drankommen kann.

Saalbach war mit der Bewerbung für 2023 gescheitert und kam nun an die Reihe. Darüber hinaus hatte der Österreichische Skiverband (ÖSV) vehement für Saalbach geworben und dabei etliche Trümpfe in der Hand, etwa die vielen Gletscher, auf denen just in diesen Corona-Zeiten mit dem Verzicht auf Fernreisen auch andere Nationen trainieren konnten.

"Aus so einer Niederlage kann man lernen - wir werden es im nächsten Anlauf besser machen", sagte Maier der Deutschen Presse-Agentur. "Meine Einschätzung ist, dass wir 2027 eine realistische Chance haben, wenn wir es gut und geschickt anstellen." Garmisch plant den Bau eines permanenten Skistadions für eine nächste WM ein.

Der Bund Naturschutz äußerte sich am Wochenende erleichtert über die Absage. Es "wären massive Ausbauten von Beschneiungsanlagen und Beschneiungsbecken nötig geworden", sagte Axel Doering vom BN Garmisch-Partenkirchen. Der BN-Landesbeauftragte Martin Geilhufe bezeichnete eine Ski-WM als "Anachronismus in Zeiten der Klimakrise". Garmischs Bürgermeisterin Elisabeth Koch kündigte an, eine Bewerbung für 2027 "in den nächsten Wochen im Gemeinderat in Ruhe" zu bereden.

Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch sagte als Botschafterin ihres Heimatortes: "Ich bin mir sicher, dass wir mit unserer Bewerbung die richtigen Akzente gesetzt haben und beim Fis Council in Erinnerung bleiben. Ich hoffe, das zahlt sich dann in zwei Jahren für uns aus."

Saalbach trägt zum zweiten Mal nach 1991 eine Alpin-WM aus. Die nächsten Titelkämpfe sind im kommenden Februar in Cortina d'Ampezzo geplant, zwei Jahre später ist Courchevel-Meribel in Frankreich dran.

© dpa-infocom, dpa:201003-99-812639/3

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Mitteilung DSV