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Patrick Beckert riskiert zu viel - WM-Aus für Nico Ihle

Patrick Beckert hat nach zwei vierten Rängen in Übersee auch in Inzell als Siebter den Podestplatz verpasst. Nico Ihle musste den nächsten Rückschlag hinnehmen. Der zweite Weltcup-Tag in Inzell endete für die deutschen Eisschnellläufer mit wenig Lichtblicken.

Von Frank Thomas, dpa 05.12.2015, 16:23

Inzell (dpa) - Die deutschen Eisschnellläufer bleiben in diesem Winter ohne Podestplatz im Weltcup. Patrick Beckert verpasste beim Heimrennen in Inzell den erhofften Platz in den Top drei deutlich.

Im 5000-Meter-Rennen musste der Erfurter WM-Dritte in 6:23,76 Minuten mit dem siebten Rang zufrieden sein. Ich habe versucht, am meinem Gegner Bergsma dran zu bleiben. Das war ein Fehler. Aber wer nichts riskiert, kann auch nichts gewinnen, meinte der deutsche Hoffnungsträger enttäuscht. Unmittelbar hinter ihm landete der Inzeller Moritz Geisreiter auf dem achten Platz (6:24,11).

Claudia Pechstein führte unterdessen das deutsche Damen-Trio auf den fünften Platz der Team-Verfolgung. Damit verbesserte die neu zusammengestellte Mannschaft ihre Chancen auf einen WM-Start. Gemeinsam mit Gabi Hirschbichler und Roxanne Dufter reichte die Zeit von 3:02,60 Minuten aber auch nicht ganz zum ersten Podestplatz der deutschen Kufenflitzer in diesem Winter.

Patrick Beckert lag bis etwas zur Hälfte der Distanz gut auf Kurs, doch dann verschärfte der niederländische Olympiasieger Jorrit Bergsma das Tempo und siegte in 6:17,35 Minuten, während Beckert abreißen lassen musste. Wenn man so einen Scheißlauf erwischt, schaut man nicht auf die Konkurrenz. Da muss man sich an die eigene Nase fassen und seine Fehler analysieren, sagte Beckert, der in Übersee zweimal als Vierter nur knapp die Top-3-Ränge verpasst hatte.

Beckert konnte somit nicht von der Absage des niederländischen Olympiasiegers Sven Kramer und der Verletzung des 10 000-m-Weltrekordlers Ted-Jan Bloemen profitieren. Der Kanadier hatte tags zuvor nach dem Sturz eines Teamgefährten einen tiefen Schnitt der Kufe in seine Wade erlitten. Nachdem die Wunde im Krankenhaus genäht wurde, besteht aber Hoffnung, dass Bloemen in einigen Wochen das Training wieder aufnehmen kann.

Wie der Kanadier, so wird auch Nico Ihle Inzell nicht in guter Erinnerung behalten. Der Olympia-Vierte darf nach total verkorkster Saison voraussichtlich nicht bei den Einzelstrecken-Weltmeisterschaften im russischen Kolomna im Februar 2016 starten. Der 29-jährige Chemnitzer vergab am Samstag durch eine Disqualifikation im 1000-Meter-Rennen der B-Gruppe die Chance auf das WM-Ticket.

Das Eis ist in der Kurve weggebrochen, daher bin ich über die Bahnbegrenzung hinaus getrieben worden. Ich bin sehr enttäuscht, hatte so viele Fehler wie noch nie in einem Lauf, meinte der Sachse nach seiner zweiten Disqualifikation in diesem Winter deprimiert. Wir müssen jetzt gar nicht mehr über die WM spekulieren. Wir sollten endlich sehen, dass wir Nicos Probleme auf dem Eis lösen, sagte Sprint-Bundestainer Klaus Ebert. Sieger Kjeld Nuis aus den Niederlanden unterstrich mit Bahnrekord von 1:08,31 Minuten, wie weit die Deutschen derzeit von der Spitze entfernt sind.

Leichte Hoffnungen nährten hingegen zwei deutsche Frauen auf dieser Distanz. Gabi Hirschbichler war in 1:16,36 Minuten auf Rang 15 von der Zeit her näher am Podest als zuletzt in Übersee. Ihre Inzeller Teamgefährtin Roxanne Dufter drückte auf Platz 17 in 1:16,98 Minuten ihre persönliche Bestzeit für Flachlandbahnen gleich um zwei Sekunden. Weltrekordlerin Brittany Bowe verbesserte in 1:14,01 Minuten den Bahnrekord um 0,83 Sekunden.

Ergebnisse Weltcup Inzell