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Wirtschaft Magdeburg geht digital in die Zukunft

Alljährlich zeichnet die Stadt Magdeburg mit drei Kammern und dem BVMW Unternehmen aus. In diesem Jahr war Digitalisierung Thema.

Von Martin Rieß 28.11.2017, 22:00

Magdeburg l Die Stadt Magdeburg hat es sich zu einer Tradition gemacht, einmal jährlich im Alten Rathaus gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer (IHK), der Handwerkskammer Magdeburg und der Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt einheimische Unternehmen zu ehren. Jedes Jahr gibt es die Auszeichnung zu einem anderen Thema – in diesem Jahr ging es um die Digitalisierung. Unter dem Titel „Digitalisierung – Mitarbeiterbindung – Schaffung von Arbeitsplätzen“ verlieh der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) einen Preis.

In seiner Festrede erinnerte Alt-Oberbürgermeister Willi Polte (SPD) an die Entwicklung der Stadt nach der Wende 1990. Ähnlich wie die heutige Digitalisierung sei dies eine Zeit der Umbrüche gewesen. Er sagte mit Blick auf die Nachwendezeit und auf die Zukunft: „Man kann die Entwicklung nicht aufhalten.“ Und das bedeutet, dass die Unternehmen heute bewusst die Chancen, die sich bieten, ergreifen müssen.

Inzwischen ist der Kampf um die guten Köpfe entbrannt, so der Alt-Oberbürgermeister. Und in diesem Zusammenhang sollten die Unternehmen der Region die Netzwerke nutzen. Besonders im Blick hat Willi Polte in diesem Zusammenhang auch die Otto-von-Guericke-Universität und die Hochschule Magdeburg-Stendal. Immerhin: Das Interesse von diesen beiden Einrichtungen ist offensichtlich, hatten sie sich doch auch um die Ehrung zum Thema Digitalisierung beworben.

Nicht allein eine Aufgabe für die Wirtschaft sieht er in der Gestaltung des künftigen Miteinanders: „Hier entsteht ein digitaler Kapitalismus, den wir mit den Anforderungen unserer sozialen Marktwirtschaft harmonisieren müssen“, formulierte der Politiker Aufgaben für die Zukunft.

Und was kann der Staat leisten? Willi Polte: „In den ersten Jahren nach der Wiedervereinigung ging es darum, die Infrastruktur für die Unternehmen zu schaffen.“ Straßen, Brücken, Ver- und Entsorgung waren Themen, bei denen die Stadt die Macht hatte, etwas zu tun. Mit Blick auf die heutige Zeit ist es wohl vor allem das schnelle Internet, auf das überall ein Zugriff möglich sein muss.

Neben dem Festredner hatten auch Vertreter der Kammer das Wort ergriffen. Burghard Grupe, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, verwies darauf, dass viele Unternehmen längst auf dem Weg in eine digitale Zukunft sind: „Ein Beispiel sind Maler, bei denen die Farbberatung online möglich ist. Oder Tischler, die eine Konfiguration der Möbel via Internet ermöglichen. Oder Dachdecker, die mit Drohnen arbeiten.

IHK-Präsident Klaus Olbricht machte aber klar: „Der Mensch bleibt ein wichtiger Faktor in den Unternehmen.“ Die Herausforderung bestehe oft darin, den Anpassungsprozess parallel zum Alltagsgeschäft zu gestalten und Themen wie Datensicherheit und Mitarbeitereinbindung zu beachten. Harald Rupprecht, Vizepräsident der Ingenieurkammer, weist auf die Chancen der Digitalisierung hin: „Eine bessere Zusammenarbeit mit externen Partnern wie intern im Unternehmen ist möglich. Zudem bietet sie einen Zugang zum Endkunden.“

Bereits zum siebten Mal ehrte die Landeshauptstadt Magdeburg Unternehmen, die einen besonderen Beitrag zur Entwicklung des Wirtschaftsstandorts Magdeburg geleistet haben. Die Auswahlkriterien liegen hierbei jedes Jahr auf einem anderen Schwerpunkt. So wurden 2016 Unternehmen geehrt, die eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge realisiert haben. 2015 wurden mit der Auslobung des „OttoAwards“ Organisationen, Unternehmen und Personen ausgezeichnet, die sich in besonderem Maße um den Tagungsstandort Magdeburg verdient gemacht haben.