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Brief an die Belegschaft Betriebsrat: GM muss bei Opel-Verkauf auf Jobzusagen pochen

Opel soll an den französischen PSA-Konzern verkauft werden. In diesem Prozess fühlen sich die Beschäftigten von ihrer alten Konzern-Mutter General Motors nur unzureichend vertreten.

28.03.2017, 15:31

Rüsselsheim (dpa) - Im Prozess des Verkaufs von Opel an den französischen PSA-Konzern knirscht es zwischen Noch-Eigentümer General Motors (GM) und Gesamtbetriebsrat.

Dessen Vorsitzender Wolfgang Schäfer-Klug hat die US-Konzernmutter aufgefordert, die bereits früher mit der IG Metall verabredeten Garantien für Jobs und Investitionsentscheidungen beim Verkauf gerichtsfest festzuschreiben. Das sei allein Sache des GM-Managements, erklärte Schäfer-Klug in Rüsselsheim.

Er hatte in der vergangenen Woche in einem Brief an die Belegschaft erstmals offene Zweifel daran geäußert, dass das Management beim Opel-Verkauf auf den Zusagen bestehen will. GM hat vor Jahren neben Investitionszusagen für die einzelnen Werke vertraglich zugesichert, bis Ende 2018 auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten. An diesem Freitag soll sich das Management auf einer eigens angesetzten Betriebsversammlung erklären, wie die "Wirtschaftswoche" berichtete.

In dem Brief äußerte sich Schäfer-Klug auch zu nicht bestätigten Berichten, dass die Opel-Geschäftsführung bei einem erfolgreichen Verkauf zwischen 20 und 30 Millionen Euro Bonus kassieren könnte. "Sollten die Gerüchte zutreffen, wäre dies zu verurteilen."

Bislang nicht in der Pflicht sieht der Betriebsrat hingegen den designierten Käufer PSA. Die Franzosen seien aus verschiedenen rechtlichen Gründen gar nicht in der Position, in direkte Verhandlungen mit Opel und den Arbeitnehmern zu treten, erklärte Schäfer-Klug.

GM und PSA haben sich grundsätzlich auf den Opel-Verkauf geeinigt, der bis zum Jahresende juristisch abgeschlossen sein soll. Die Franzosen zahlen für das GM-Europa-Geschäft samt der Finanzsparte rund 2,2 Milliarden Euro.